Ärztekammer Wien: Turnusärzte erschüttert über die Aussagen von Gesundheitsstadtrat Hacker

Nach dem ZIB2-Interview mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker herrscht Entsetzen unter den Ärzt:innen, die in Ausbildung in Wien stehen, teilte die Wiener Ärztekammer am Samstag in einer Aussendung mit. Hacker hatte argumentiert, dass „Ärzt:innen in Ausbildung zwar schon auch Dienste machen, allerdings eingeschränkt“. Bernhard Schönthoner, Obmann der Sektion Turnusärzte in der Ärztekammer für Wien, widerspricht Hacker vehement.

red

„Ich bin schockiert über die Aussagen des Stadtrates, wonach ein Zuzählen der Ärzt:nnen in Ausbildung zu den OECD-Zahlen angeblich zu einem verzerrten Bild führen würden. Ärzt:innen in Ausbildung stellen eine entscheidende Säule in der Spitalslandschaft dar, ohne die das System gar nicht erst funktionieren würde“, so Schönthoner weiter.

Weiters betont Schönthoner, es sei nicht die „primäre Aufgabe von Fachärzten, jeden Patienten und jede Patientin in der Ambulanz selbst zu begutachten, sondern die Arbeit von Ausbildungsärzten zu vidieren, also Diagnose- und Therapieplanung zu bestätigen. Schönthoner: „Ich möchte mir die Folgen für das Gesundheitssystem nicht ausmalen, wenn Ärzt:nnen in Ausbildung morgen nicht mehr zur Arbeit kämen. Ist das der Dank für jene, die in der Pandemie die Spitäler, teils unter erschwerten Ausbildungsbedingungen, am Laufen gehalten haben?“