Rund 1.500 Studienteilnehmer hatten sich mit dem Coronavirus infiziert, etwa 750 von ihnen bereits neun Monate oder länger vor der Umfrage. Die Kontrollgruppe der nie positiv Getesteten bestand aus etwa 9.500 Personen. Bei den Studienteilnehmenden, bei denen die Infektion mindestens neun Monate zurücklag, zeigten sich die größten Unterschiede im Vergleich zur Kontrollgruppe hinsichtlich Geruchs- und Geschmacksverlust, schneller körperlicher Erschöpfung und Fieber. Auch Muskelschmerzen, Atembeschwerden, Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, Schwindel und Müdigkeit kam bei den Covid-19-Betroffenen häufiger vor.
Wie die Studie unter Leitung des Neurowissenschafters Dominique de Quervain von der Universität Basel nahelegt, ist die Coronavirusinfektion verantwortlich für diese Häufung. Sie lasse sich daher nicht auf die psychische Belastung der Pandemie zurückführen, teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Denn unter Stress- und depressiven Symptomen litten beide Gruppen gleichermaßen stark.
Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit anderen Studien zu Long Covid. So gelangte eine erst kürzlich publizierte Studie des Universitätsspitals und der Universität Genf mit über 1.400 Personen zum gleichen Schluss. In der Fachzeitschrift „Journal of Internal Medicine" berichteten die Forschenden, dass lang anhaltende Symptome, die mit Long Covid in Verbindung gebracht werden, tatsächlich größtenteils mit einer durchgemachten Corona-Infektion zusammenhängen. Die Symptome seien demnach nur in geringerem Masse auf die indirekten Auswirkungen der Pandemie zurückzuführen.
Die Universität Basel weist darauf hin, dass die Stressumfrage etwa zwanzig Minuten gedauert habe. Es sei daher möglich, dass Personen, die unter starken kognitiven Problemen oder Erschöpfung litten, unterrepräsentiert und diese Long Covid-Symptome in der Studie deshalb unterschätzt seien.