Mehr als die Hälfte der Menschen in Österreich (54 Prozent) seien laut der Weltgesundheitsorganisation WHO übergewichtig - der EU-Durchschnitt liege sogar bei 59 Prozent. Bei Kindern im Alter von fünf bis neun Jahren seien 28 Prozent deutlich zu schwer, in der Altersgruppe der Zehn- bis 19-Jährigen 26 Prozent. Österreichs Kinder würden damit noch über dem EU-Schnitt von 24 Prozent liegen, wurde das Problem bei einer Pressekonferenz am Montag in Wien umrissen. Wichtig wäre mehr Prävention, so der Appell.
„Neben den massiven gesundheitlichen Schäden kostet das Übergewicht auch die Volkswirtschaft Milliarden“, sagte Alexander Biach, stellvertretender Direktor der Wiener Wirtschaftskammer, und verwies auf medizinische Hilfe, betriebliche Ausfälle und Pflegefälle. In vielen Fällen seien Probleme auf Übergewicht zurückführen. Von Adipositas spricht man bei sehr starkem oder krankhaftem Übergewicht.
In der Arbeitsbevölkerung könnten laut Biach 800 bis 1.400 Euro an Mehrkosten pro Jahr und Person reduziert werden, wenn durch Bewegung und Ernährung Übergewicht vermieden würde. An Pensionszahlungen durch Berufsunfähigkeitspension seien es in Summe vier Millionen Euro oder 17.220 Euro pro Person, die sich aus Übergewicht und seinen Folgen begründen. Nicht zuletzt in der Pflege wirke sich Fettsucht kostenintensiv aus, mit 2,9 Milliarden an Pflegekosten insgesamt bzw. davon eine Milliarde für Pflegegeld sei „die budgetäre Belastung besonders übergewichtig“. Pro Person und Jahr könnten 5.885 Euro an Pflegegeldausgaben durch präventives Verhalten vermieden werden, wurde betont.