Die Tigermücke erkennt man - sofern man nahe genug dran ist - an ihrem charakteristischen schwarz-weiß gestreiften Muster mit einem markanten weißen Längsstreifen am schwarzen Rückenschild. Sie ist im Unterschied zu heimischen Gelsen, die dämmerungs- und nachtaktiv sind, tagsüber unterwegs.
Von sich aus trägt die Tigermücke keine Erreger in sich, kann aber Krankheiten übertragen, wenn sie zuvor einen infizierten Menschen gestochen hat. Die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung ist bisher aber nicht sehr groß, erst wenn es eine hohe Anzahl von diesen Insekten und eine hohe Anzahl erkrankter Menschen gibt, steigt die Gefahr. Bisher ist in Österreich aber keine Ansteckung durch einen Stich nachgewiesen. Sollte man nach einem Gelsenstich aber Fieber oder ungewohnte Beschwerden bekommen, wird ein Arztbesuch empfohlen.
Tigermücken mögen es feucht
Besonders flugfreudig sind Tigermücken nicht, sie legen 100 bis 750 Meter zurück. Das bedeutet, dass sie dort, wo man sie sieht, auch ihre Eier ablegen. Das ist bis jetzt häufiger im städtischen Raum, weniger in ländlichen Zonen oder Wäldern der Fall.
Um sich vor den Insekten zu schützen empfehlen Experten, alle Behältnisse, in denen sich Wasser sammeln kann, mindestens einmal pro Woche zu entleeren und zu reinigen. Vogeltränken, Blumentopfuntersetzer, Regentonnen, Spielzeug oder Planschbecken sind eine beliebte Brutstätte für die Tigermücken. Weiters wird geraten, Regentonnen abzudecken, Dachrinnen auf Verstopfung zu kontrollieren und generell stehende Gewässer zu vermeiden und so die Möglichkeiten zur Eiablage zu minimieren.
Überwachungsprogramm für Tigermücken
Sollten Tigermücken auftauchen, können sie über die kostenfreie App „Mosquito-Alert“ dem Gesundheitsamt oder der AGES (Agentur für Mensch, Tier und Pflanze) gemeldet werden. Zur Verhinderung der Ausbreitung der Tigermücke wird von der AGES in Kooperation mit den Landessanitätsdirektionen ein erstes, österreichweit einheitliches Monitoring gebietsfremder Gelsen mittels Ovitraps („Eigelegefallen“) durchgeführt. Ovitraps sind wassergefüllte Kübel mit einem Holzstäbchen. Diese Fallen werden wöchentlich inspiziert und die Stäbchen auf die Anwesenheit von Eiern kontrolliert. In der Steiermark erfolgt dies vorerst an sechs Standorten. Dieses Projekt läuft von Mai bis Ende Oktober.
Auch in Vorarlberg wurden vergangenes Jahr Tigermücken-Gelege in einer Ovitrap gefunden. Die Dornbirner inatura, das zweitgrößte Naturkundemuseum Österreichs, stellt heuer im Rahmen eines Forschungsprojekts zur Erfassung invasiver Mückenarten zum dritten Mal an fünf Stellen im Rheintal solche Fallen auf.
Außerdem bittet das Museum die Bevölkerung um Mithilfe: Wer eine Mücke mit schwarz-weiß geringelten Beine entdeckt, kann entweder ein Foto von ihr mit Vermerk „inatura-Projekt“ in der „Mosquito Alert App“ eintragen oder aber Bilder oder die durch Einfrieren abgetötete Mücke selbst - nicht zerquetscht, in einem stabilen Schächtelchen und unter Angabe von Fundort und Kontaktdaten des Finders - direkt an die inatura senden oder sie dort vorbeibringen.