Serbisch geführte jugoslawische Truppen hatten das ostkroatische Vukovar von August bis November 1991 grausam belagert. Die serbische Artillerie beschoss immer wieder Wohngebäude und auch das Krankenhaus. Bosanac hielt unter den extrem schwierigen Bedingungen den Spitalsbetrieb aufrecht. Für Kroatien wurde sie deshalb zu einer Symbolfigur für den Widerstand gegen die serbische Aggression.
Nach dem Fall der Stadt im November 1991 brachten serbische Soldaten mehr als 200 Zivilisten, unter ihnen Ärzte und Patienten, aus dem Krankenhaus auf ein Feld außerhalb der Stadt, wo sie erschossen wurden. Vukovar, eine Stadt an der Donau mit barockem Kern, hatten die Eroberer völlig zerstört.
Bosanac wurde bei der Einnahme des Krankenhauses in serbische Gefangenschaft geführt. Einen Monat später kam sie durch einen Gefangenenaustausch frei. Nach der friedlichen Wiedereingliederung Vukovars in den kroatischen Staat im Jahr 1997 wurde Bosanac Direktorin des wiederaufgebauten städtischen Krankenhauses. Den Posten hatte sie bis 2013 inne.