Auch ohne Sozialversicherungsnummer können Geflüchtete aus der Ukraine ab sofort mit Reisepass und den vorliegenden personenbezogenen Daten bei niedergelassenen Kassenärzten Behandlungen, Rezepte, Verordnungen und Überweisungen bekommen. Zukünftig können sie dann einen e-card-Ersatzbeleg beantragen.
„Es gilt jetzt zu helfen, rasch und unkompliziert. Die Österreichische Gesundheitskasse hat sich schnelle, innovative Prozesse vorgenommen und wird sich in einer humanitären Notlage wie der Ukrainekrise sicher nicht mit Bürokratie aufhalten,“ sagte ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer. Und ÖGK-Obmann Matthias Krenn bekräftigte das Ziel der Sozialversicherung, allen die beste medizinische Versorgung zukommen zu lassen. „In einer Situation wie dieser muss Europa zusammenrücken und sich solidarisch zeigen.“
„Für uns Ärzt:innen ist es selbstverständlich, jetzt zu helfen, wo nur wenige hundert Kilometer von Österreich entfernt Menschen um ihr Leben bangen müssen“, betonte Ärztekammer-Präsident Thomas Szekeres. Schon unmittelbar nach Kriegsbeginn hätten sich hunderte Ärzt:innen in Österreich bereit erklärt, auch unentgeltlich zu helfen und auch die Ärztekammern haben unverzüglich Hilfsmaßnahmen gestartet, von der Medikamentensammlung bis hin zu Geldspenden. Auch der Vizepräsident und Obmann der niedergelassenen Ärzt:innen, Johannes Steinhart, unterstrich, dass es jetzt dringend notwendig sei, schnell zu helfen. Unter den niedergelassenen Ärzt:innen sei die Hilfsbereitschaft besonders groß, „mit der nun beschlossenen Vorgangsweise können wir einen Beitrag leisten, das aktuelle Leid ein wenig zu lindern.“