Die Afrikanische Schweinepest ist für Menschen ungefährlich - unter Wild- und Hausschweinen aber ist sie hoch ansteckend, nicht heilbar und verläuft fast immer tödlich. Die Region Latium, in der Rom liegt, richtete die Rote Zone sowie ein weiteres Gebiet unter Beobachtung deshalb ein, um Mastbetriebe in der Gegend zu schützen.
In der italienischen Hauptstadt sind Wildschweine ein Politikum: Für viele Kritiker ist das Vordringen der Paarhufer in bewohnte Gebiete, das regelmäßig durch Handybilder oder -videos dokumentiert wird, ein Indiz für die Unfähigkeit der Politiker, mit dem Müllproblem in der Ewigen Stadt umzugehen. Weil Abfall oft auf der Straße nicht abgeholt wird, suchen die Wildschweine dort nach Nahrung. In der Roten Zone sollen Mülleimer deshalb eingezäunt werden, fordert die Region.
Italiens Wildschweinplage
Laut Gesundheitsministerium könnten solche Maßnahmen, die auch in den ebenfalls betroffenen Regionen Piemont und Ligurien erwogen werden, nicht reichen. „Wir müssen die Zahl der Wildschweine reduzieren, in Italien gibt es zu viele“, sagte Unterstaatssekretär Andrea Costa.
Umwelt- und Tierschützer kritisieren Pläne, künftig im größeren Ausmaß Jagd auf Wildschweine zu machen. „Aus Rom jetzt den Wilden Westen zu machen, um Wildschweine zu jagen, löst das Problem nicht“, sagte Rita Corboli von der Tierschutzorganisation Oipa und meinte: „In Rom sind die Abfälle das Problem und nicht die Wildschweine.“