Besonders groß war demnach der Überlebensvorteil bei Gebärmutterhalskrebs. Bei einer Therapie in zertifizierten Zentren lag die Sterblichkeit um 25,9 Prozent niedriger als bei Patient:innen in Krankenhäusern, die nicht von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert waren.
Auch bei anderen Krebsarten war die Sterblichkeit geringer - bei neuroonkologischen Tumoren wie Gehirntumoren um minus 15,8 Prozent, bei Lungenkrebs um minus 15 Prozent und Brustkrebs um minus 11,7 Prozent. Positive Effekte zeigten sich demnach auch für Darmkrebs, Kopf-Hals-Tumore, Prostatakrebs und gynäkologische Tumore.
Die Deutsche Krebsgesellschaft zertifizierten nach eigenen Angaben bislang mehr als 1500 Zentren, davon 123 im Ausland. Der Studie zufolge profitieren vor allem Patient:innen mit niedrigeren Tumorstadien von der Behandlung in solchen Zentren.
Die positiven Effekte seien unter anderem dadurch zu erklären, dass die Patient:innen in den zertifizierten Zentren „auf inter- und multidisziplinäre Behandlungsteams treffen, die häufiger leitliniengerecht behandeln und auf eine bessere Prozess- und Strukturqualität zurückgreifen können“, erklärte Monika Klinkhammer-Schalke, Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren.
Die Analyse beruht auf AOK-Abrechnungsdaten und Daten der vier klinischen Krebsregister Regensburg, Dresden, Erfurt und Berlin-Brandenburg für rund eine Million Behandlungsfälle.