Trotz Inflation

Deutschland produzierte 2022 mehr Fleischersatz

Tofuwurst, Sojalaibchen, Veggie-Burger: Der Markt für vegane oder vegetarische Fleisch-Alternativen hat trotz der starken Inflation zugelegt. In Deutschland produzierten die Unternehmen 6,5 Prozent mehr Fleischersatzprodukte als 2021, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zu 2019 ist das sogar ein Anstieg um 72,7 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 104.300 Tonnen Fleischersatzprodukte produziert, nach rund 97.900 Tonnen im Jahr 2021.

red/Agenturen

Der Wert dieser Produkte erhöhte sich um 17,3 Prozent auf 537,4 Mio. Euro. Die Zahl der Unternehmen, die in Deutschland produzieren, legte von 44 auf 51 zu.

„Trotz dieses Anstiegs fällt der Wert von Fleischersatzprodukten im Vergleich zu Fleischprodukten verhältnismäßig gering aus“, betonten die Statistiker zugleich. 2022 betrug der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen 42,4 Mrd. Euro - und damit knapp das 80-Fache des Werts der Ersatzprodukte. Der Abstand wird allerdings geringer. Zum Vergleich: 2019 war der Wert von in Deutschland produziertem Fleisch und Fleischerzeugnissen mit 40,1 Mrd. Euro sogar fast 150-mal so hoch wie der von Ersatzprodukten mit rund 0,3 Mrd. Euro.

In Deutschland wird allerdings seit Jahren immer weniger Fleisch gegessen: Der Pro-Kopf-Verzehr lag nach Angaben der deutschen Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) 2022 bei 52,0 Kilogramm pro Person. Das ist ein Rückgang um knapp 15 Prozent im Vergleich zu 2012 - und zugleich der niedrigste Wert seit Beginn der Berechnung im Jahr 1989. „Möglicher Grund für einen sinkenden Fleischverzehr könnte die anhaltende Tendenz zu einer pflanzenbasierten Ernährung sein“, so die BLE.