Iran

Psychosoziale Folgen von Repression

Gewalt und politische Repression im Allgemeinen können komplexe psychosoziale Auswirkungen auf Gesellschaften haben. Die Untersuchung dieser Auswirkungen in Ländern mit einem hohen Grad an Unterdrückung auf der Grundlage zuverlässiger Daten aus dem Inland ist schwierig, hauptsächlich aufgrund der Risiken, denen Forscher ausgesetzt sind.

red

Vier Autoren, unter anderem der in Wien lebende Arzt und Aktivist Siroos Mirzaei, haben nun einen Artikel über psychosoziale Folgen der Repression im Iran verfasst. Dabei haben sie Daten aus dem Iran, von Überlebenden im Exil und zuverlässigen internationalen Quellen gesammelt, um die psychosoziale Situation in dem Land zu untersuchen.

Laut den Autoren weisen die Daten zu Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Gewalt gegen Frauen, Verfolgung politischer Aktivisten sowie Folter und Hinrichtung von Teenagern, auf eine allgegenwärtige Strategie der Unterdrückung im Iran in den letzten vier Jahrzehnten hin. Dies führe zu erheblichen langfristigen Auswirkungen auf die öffentliche psychische Gesundheit und verursache weiterhin andere soziale und wirtschaftliche Probleme und belaste die iranische Bevölkerung.

Zudem zeigen die Berichte und Daten aus dem Iran eine Zunahme der psychischen Gesundheitsprobleme, wie Selbstmord- und Drogenmissbrauchsraten – auch bei jüngeren Personen – sowie Gewalt gegen Frauen. Darüber hinaus gibt es gemäß den Verfassern glaubwürdige Beweise für die weit verbreitete Anwendung von Folter, Hinrichtung von Teenagern und anderen wesentlichen Menschenrechtsproblemen.

Siroos Mirzaei und seine Kollegen hegen aber die Hoffnung, Angehörige der Gesundheitsberufe und politische Entscheidungsträger über die Situation dort aufzuklären und lokalen und internationalen Druck auf die Staats- und Regierungschefs des Landes auszuüben, um ein gerechteres und sichereres Land zu erreichen.

Den Artikel (Englisch) in ausführlicher Länge kann man hier nachlesen.

Globus Iran
Berichte und Daten aus dem Iran zeigen eine Zunahme der psychischen Gesundheitsprobleme, wie Selbstmord- und Drogenmissbrauchsraten – auch bei jüngeren Personen – sowie Gewalt gegen Frauen.
Peggy und Marco Lachmann-Anke auf Pixabay