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Schwedens Erfolg auf dem Weg in die Rauchfreiheit

Gesundheitsexperten haben heute einen wichtigen neuen Bericht herausgegeben, um den historischen Erfolg Schwedens zu würdigen, das kurz davor steht, das erste „rauchfreie“ Land Europas zu werden. Schweden ist auf dem besten Weg, in den kommenden Monaten die 5 Prozent-Prävalenzrate des Tabakkonsums zu unterschreiten. Unterhalb dieses Werts gilt das Land offiziell als „rauchfrei".

red/Agenturen

Kein anderes Mitgliedsland der Europäischen Union kann einen ähnlichen Erfolg vorweisen oder ist zumindest auf dem Weg, das noch 17 Jahre entfernte EU-Ziel für 2040 zu erreichen. Die bahnbrechende Strategie des Landes, die schädlichen Auswirkungen des Rauchens zu minimieren und Leben zu retten, wird ausführlich beschrieben in einem neuen Bericht mit dem Titel „The Swedish Experience: A roadmap for a smoke-free society", der heute auf einem internationalen Forschungsseminar in Stockholm präsentiert wurde.

Den Autoren des Berichts zufolge könnte der schwedische Ansatz, der Methoden zur Eindämmung des Tabakkonsums mit Strategien zur Schadensminimierung kombiniert, im kommenden Jahrzehnt 3,5 Millionen Menschenleben retten, wenn andere EU-Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen. "Die Bekämpfung des Tabakkonsums nach schwedischem Vorbild rettet Leben", so Dr. Anders Milton, einer der Autoren des Berichts. „In Schweden wurden jährlich mehr als 3.400 Leben gerettet. Wenn alle anderen EU-Länder dem Vorbild Schwedens folgen, könnten allein in der EU in den kommenden zehn Jahren 3,5 Millionen Menschenleben erhalten werden."

Kombination aus Eindämmung des Tabakkonsums und Minderung von Gesundheitsschäden

Das schwedische Modell kombiniert die Empfehlungen des WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC), darunter die Verringerung von Tabakangebot und -nachfrage, mit der Einführung von Rauchverboten an bestimmten Orten und ergänzt ein wichtiges Element: die Akzeptanz rauchfreier Produkte als weniger schädliche Alternativen.

„Es geht darum, die Bekämpfung des Tabakkonsums mit der Schadensminimierung zu verbinden", erklärt Dr. Delon Human, ein weiterer Autor des Berichts. „Es existieren keine risikofreien Tabakerzeugnisse, E-Zigaretten sind jedoch 95 % weniger schädlich im Vergleich zu Zigaretten. Es ist deutlich besser für einen Raucher, von normalen Zigaretten auf E-Zigaretten oder Nikotinbeutel umzusteigen, als weiter zu rauchen."

Vorteile für das Gesundheitswesen und jeden Einzelnen

Die Vorteile der schwedischen Strategie sind enorm: Das Land hat den geringsten Anteil an tabakbedingten Krankheiten in der EU und eine um 41 % niedrigere Krebsinzidenz im Vergleich zu anderen europäischen Ländern. Ferner beschreibt der Bericht, wie der Prozentsatz der Raucher in Schweden innerhalb von 15 Jahren von 15 % auf 5,6 % der Bevölkerung gesunken ist. Damit ist das Land auf dem besten Weg, den Status „rauchfrei“ 17 Jahre vor dem EU-Ziel für 2040 zu erreichen.

„Schweden hat eine sehr erfolgreiche Tabakstrategie, die exportiert werden sollte", sagt Professor Karl Fagerström, der ebenfalls den Bericht mitverfasst hat. „Es wäre für die Welt von großem Nutzen, wenn mehr Länder nach schwedischem Vorbild Maßnahmen ergreifen würden, die Tabakangebot und -nachfrage reduzieren und gleichzeitig differenzierte Steuersätze beinhalten, die den Rauchern finanzielle Anreize bieten, von Zigaretten auf weniger schädliche Alternativen umzusteigen", fügt Dr. Fagerström an.

Über den BerichtDer Bericht wurde von Health Diplomats in Auftrag gegeben, einer internationalen Organisation, die sich dafür einsetzt, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, Innovationen zu fördern und die negativen Auswirkungen von Alkohol, Lebensmitteln, Nikotin und Drogen zu verringern.

Der vollständige Bericht ist hier abrufbar: smokefreesweden.com/report_en

Einige der Erkenntnisse aus dem Berichts und Vorschläge für die Umsetzung in anderen Ländern.1. Rauchfreie Produkte als weniger schädlich anerkennen. Sie stellen im Vergleich zum Rauchen ein deutlich geringeres Risiko dar. Ermutigen Sie Raucher, von Zigaretten auf weniger schädliche Alternativen umzusteigen.

2: Faktenbasierte Informationen anbieten. Es ist klar, dass kein Tabakerzeugnis ohne Risiken ist. Aber E-Zigaretten sind beispielsweise 95 Prozent weniger schädlich als Zigaretten. Natürlich ist es für einen Raucher besser, von normalen Zigaretten auf E-Zigaretten umzusteigen, auch wenn diese nicht risikofrei sind.

3: Politische Entscheidungen, die rauchfreie Alternativen leichter zugänglich machen als Zigaretten. Zum Beispiel, über differenzierte Steuern, die den Rauchern finanzielle Anreize bieten, von Zigaretten auf weniger schädliche Alternativen umzusteigen.

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Das schwedische Modell kombiniert die Empfehlungen des WHO-Rahmenübereinkommens zur Eindämmung des Tabakkonsums (FCTC), darunter die Verringerung von Tabakangebot und -nachfrage, mit der Einführung von Rauchverboten an bestimmten Orten.
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