Am häufigsten sind demnach Kinder im Alter von bis zu neun Jahren betroffen, von denen 11,9 Prozent die Diagnose Neurodermitis erhalten. Es folgt die Gruppe der Zehn- bis 19-Jährigen mit einem Anteil von 6,7 Prozent. Ab dem 21. Lebensjahr sinkt die Betroffenenrate dann stetig bis auf ein Niveau von unter drei Prozent bei den über 70-Jährigen.
Nach der Analyse des Barmer-Instituts für Gesundheitssystemforschung verzeichnete Mecklenburg-Vorpommern zwischen 2012 und 2021 den größten Anstieg bei den Diagnosen, deren Zahl sich um 16 Prozent von rund 144.000 auf 167.000 erhöhte. Den zweitgrößten Anstieg von rund 306.000 auf 355.000 Betroffene gab es in Berlin. Das entspricht einem Plus von 15,7 Prozent. Auch in Brandenburg stieg die Zahl der Diagnosen um 15,4 Prozent überdeutlich an.
Übertriebene Hygiene kontraproduktiv
„Die Ursachen dafür müssen eingehender untersucht werden, um auslösenden Faktoren nach Möglichkeit besser im Vorfeld begegnen zu können“, erklärter Barmer-Chef Christoph Straub. Die Erkrankung schränke die Betroffenen häufig stark in ihrer Lebensqualität ein. Als einziges Bundesland verzeichnet demnach Thüringen zwischen 2012 und 2021 einen Rückgang bei den Neurodermitisdiagnosen um zwei Prozent von rund 235.000 auf 230.000 Betroffene.
Eines der schwerwiegendsten Symptome von Neurodermitis ist juckender Hautausschlag, der auch psychisch sehr belastend ist. Faktoren wie Rauchen, Umweltverschmutzung und übertriebene Hygiene können das Krankheitsbild verstärken. Im Jahr 2021 litten demnach im Durchschnitt 5,2 Prozent der Frauen und 4,1 Prozent der Männer an der Hautkrankheit.