Impfmuseum in São Paolo eröffnet
In der brasilianischen Millionen-Metropole São Paolo, die sich während der Corona-Pandemie selbst zur „Impfhauptstadt der Welt“ erklärt hatte, hat ein Impfmuseum seine Pforten geöffnet. Auf 550 Quadratmetern können Besucher:innen seit Mittwoch weitgehend interaktiv etwa nachvollziehen, wie das Immunsystem des Menschen funktioniert, wie die Impfstoffe über die Jahre entwickelt wurden und was die Impfung für die Menschheit bedeutet.
Das Gebäude des Museums gehört zur renommierten Forschungseinrichtung „Instituto Butantan“. Die Idee zu einem Impf-Museum hatte bereits vor der Pandemie bestanden - das Impfwesen hat in Brasilien und anderen südamerikanischen Ländern wie Argentinien eine lange Tradition. Durch Corona hat das Museum aber eine besondere Bedeutung bekommen.
Bolsonaro verharmloste Corona
Der damalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro verharmloste das Virus und zog den Sinn von Impfungen in Zweifel. Der Bundesstaat São Paulo hingegen kooperierte mit dem chinesischen Pharmakonzern Sinovac, das „Instituto Butantan“ produzierte Coronavac. Im November 2021 gab São Paolo an, alle erwachsenen Einwohner vollständig gegen Corona geimpft zu haben.
Die größte Stadt Südamerikas hat nach Schätzungen mehr als 12,3 Millionen Einwohner. Der Gouverneur von São Paulo und Infrastrukturminister unter Bolsonaro, Tarcísio Freitas, sagte nun bei der Museumseröffnung, er habe immer an die Impfung geglaubt - und bezeichnete das Maskottchen Zé Gotinha, als „die sympathischste Figur jeder Impfkampagne“.