Britische Assistenzärzt:innen im Streik - Viele Operationen fallen aus
In Großbritannien sind knapp 50.000 Assistenzärzt:innen aus Krankenhäusern in einen befristeten Streik getreten. Die Mediziner:innen fordern eine um 35 Prozent höhere Bezahlung. Der Streik ist auf vier Tage angesetzt. Die Verantwortlichen für das staatliche Gesundheitssystem NHS in Großbritannien gingen zum Start des Ausstandes am Dienstag davon aus, dass rund 350.000 Arzttermine, darunter auch viele Operationen, dem Streik zum Opfer fallen würden.
Die Mediziner:innen argumentieren, ihre Bezüge seien in den vergangenen 15 Jahren real um 26 Prozent gesunken. Dies sei das Ergebnis von Gehaltserhöhungen, die jeweils geringer als die Inflation ausgefallen seien. Der britische Gesundheitsminister Steve Barclay nannte die Forderungen „unangemessen“. Sie hätten für einige Ärzt:innen eine Gehaltserhöhung um 20.000 Pfund (aktuell 22.858,45 Euro) pro Jahr zur Folge. Der NHS ist in Großbritannien staatlich organisiert und wird aus Steuermitteln finanziert.
Der Ärztestreik ist die neueste Episode in einem seit Monaten anhaltenden Kampf von Bediensteten um höhere Bezüge. Bereits im März war beispielsweise Pflegepersonal für drei Tage in einen Ausstand getreten.