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Mutation bei Nerzen: Außenminister dankt Dänemark

Nachdem Dänemark am Mittwoch bekannt gegeben hat, alle gezüchteten Nerze wegen des Risikos einer auf den Menschen übertragbaren Mutation des Coronavirus töten, berichtete Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), umgehend mit seinem dänischen Amtskollegen Jeppe Koffod und dem WHO-Regionaldirektor für Europa Kontakt aufgenommen zu haben. „Wir müssen verhindern, dass Covid-19 zu Covid-20 wird“, sagte Schallenberg einem Statement gegenüber der APA.

Er danke den dänischen Behörden daher für ihr rasches und äußerst verantwortungsbewusstes Handeln zum Schutz von uns allen. "Wenn sich dieses mutierte Virus weiter verbreitet, sind alle bisher geleisteten Arbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffes hinfällig, er würde schlicht nicht wirken", warnte der Außenminister. Durch dieses konsequente und beeindruckende Agieren könne aber verhindert werden, dass Europa der Ursprung einer neuen Mutations-Welle ist.

Bisher sei bekannt, dass sich bereits zwölf Personen im Umkreis von 30 Kilometern mit der neuartigen Covid-Mutation angesteckt haben. Das Problem: Die Mutation des Virus reagiert nur schwach auf Antikörper, weshalb der in Entwicklung befindliche Covid-Impfstoff ineffektiv sein könnte. Aufgrund dieser Gefahr und auf Anraten der staatlichen Seuchenbehörde hat die dänische Premierministerin Mette Frederiksen die Notbremse gezogen und verfügt, dass insgesamt 17 Millionen Nerze getötet werden. Tötungen von Nerzen wegen Corona gab es bereits im Sommer in den Niederlanden und in Spanien. Jedoch gibt es in den Niederlanden erst einen Stopp aller Zuchtbetriebe zum 1. März 2021 - nur dort, wo das Virus nachgewiesen wurde, kam es zu Keulungen - und in Spanien ist die Züchtung der Tiere von weitaus geringerer Höhe als in Dänemark.

Schallenberg wies daher auf den immensen wirtschaftlicher Schaden hin, den Dänemark zum Wohle der Allgemeinheit in Kauf nimmt. 100 Jahre Erfahrung im Zuchtbereich der höchsten Qualität und somit ein gesamter Wirtschaftsbereich gehen in Dänemark dadurch verloren. Dänemark ist der weltweit größte Exporteur von Nerzfellen, die Gewinnspannen der Branche variieren zwischen 670 Millionen und 1,3 Milliarden Euro.
 

 
© medinlive | 16.04.2024 | Link: https://app.medinlive.at/index.php/gesellschaft/mutation-bei-nerzen-aussenminister-dankt-daenemark