Mit Blick auf Lieferschwierigkeiten des britisch-schwedischen Pharmakonzerns Astrazeneca sagte Weber: "Wenn etwa Großbritannien untersagt, dass Vakzine von Astrazeneca zu uns kommen, dann habe ich meine Zweifel, dass die EU bei Knappheit Biontech-Impfstoff nach Großbritannien liefern muss."
Gleichzeitig räumte Weber ein, dass auf EU-Ebene bei der Impfstoffbeschaffung Fehler gemacht worden seien. "Natürlich passieren Fehler. Das gilt auf allen Ebenen", sagte der EVP-Vorsitzende, der auch stellvertretender CSU-Chef ist. "Der vielleicht größte Fehler war, dass zu klein gedacht wurde."
Weber sagte weiter: "Man hat sich zu stark auf die Produktions- und Lieferzusagen der Impfstoff-Hersteller verlassen." Aktuell würde ein Zehn-Milliarden-Programm in der EU zum Aufbau neuer Produktionsstandorte und Beschleunigung der Impfungen gebraucht: "Wir müssen uns auf die neuen Mutanten einstellen."
Eine der großen Lektionen aus der Krise sei es, "dass wir an einer Gesundheitsunion arbeiten müsse", betonte der CSU-Politiker. Es brauche", wo notwendig, gemeinsame Lösungen. Wir benötigen auch eine Art europäisches Robert-Koch-Institut, das die gemeinsamen Standards formuliert." Auch könne mehr in der Arzneimittelforschung erreicht werden. "Europa muss autarker werden", sagte Weber.