Herpes

Mehr Impfungen gegen Gürtelrose

In Deutschland lassen sich Menschen häufiger gegen Gürtelrose impfen. Die Zahl der von Apotheken an Arztpraxen gelieferten Impfdosen hat sich im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 662.000 auf zwei Millionen mehr als verdreifacht, wie eine am Donnerstag veröffentlichte Analyse des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts im Auftrag des Deutschen Apothekerverbandes zeigt.

red/Agenturen

Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen ab 60 Jahren diese Schutzimpfung, Menschen mit einer Grunderkrankung oder Immunschwäche bereits ab einem Alter von 50 Jahren. Die gesetzlichen Kassen übernehmen die Kosten.

Gürtelrose oder Herpes zoster wird durch das sogenannte Varizella-zoster-Virus ausgelöst. Das Virus verursacht beim ersten Kontakt, meist im Kindesalter, Windpocken. Anschließend bleibt das Virus lebenslang in den Nervenzellen und kann später Gürtelrose verursachen.

Totimpfstoff Shingrix als Impfempfehlung in Österreich

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 300.000 Menschen daran. Typisch für Herpes zoster ist ein brennender Schmerz, gefolgt von einer zumeist halbseitigen, bandartigen Ausbreitung von Bläschen. Am häufigsten treten die Symptome an Rumpf und Brustkorb auf. Nach dem Abheilen des Hautausschlags kann ein Nervenschmerz in der betroffenen Hautregion noch mehrere Monate bis Jahre anhalten und die Lebensqualität erheblich einschränken. Etwa fünf Prozent der Erkrankten entwickeln solch eine Komplikation.

In Österreich wird eine Impfung gegen Herpes Zoster für Personen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr empfohlen. Derzeit sind zwei Impfstoffe zugelassen: empfohlen ist die Verwendung des Totimpfstoffs. Shingrix ist seit Herbst 2021 in Österreich erhältlich. Bei erwachsenen Personen mit einem erhöhtem Risiko für Herpes Zoster ist dieser Impfstoff bereits ab einem Alter von 18 Jahren indiziert. Auch wenn bereits eine Gürtelrose-Erkrankung aufgetreten ist, kann die Impfung noch durchgeführt werden.