Pflege Kärnten

Gewerkschaft kritisiert Arbeitsbedingungen in Heimen

Mit einem Hilfeschrei in Form eines Offenen Briefs hat sich am Dienstag die Gewerkschaft an Landeshauptmann Peter Kaiser und Gesundheitsreferentin Beate Prettner (beide SPÖ) gewandt. Die Arbeitsbedingungen in den Kärntner Pflegeheimen seien für die Beschäftigten kaum mehr erträglich, viele Mitarbeiter*innen würden den Bereich verlassen, heißt es dort. Pflegebedürftige könnten nicht mehr aufgenommen werden, Betten in den Heimen nicht mehr belegt, weil Personal fehle.

red/Agenturen

Der Arbeitsdruck sei hoch, dazu komme die Belastung zu sehen, dass ein Altern in Würde nicht mehr möglich sei, kritisiert Betriebsrat und Gewerkschafter Valid Hanuna. Gefordert wird ein Pflegeschlüssel von 1:2, eine unlängst beschlossene Verbesserung von 2,336 auf 2,296 stelle keine Entlastung darf. Man müsse versuchen, dem Personalnotstand mit der Einstellung von Hilfskräften beizukommen, so die Forderung. Aktuell sei kurzfristiges Einspringen Alltag, das Leben für die Beschäftigten müsse aber wieder planbar werden. Hanuna: „Zusammenfassend muss gesagt werden, dass das Land seiner Aufgabe im Bereich der Altenpflege zurzeit nicht nachkommt.“

Man nehme die Situation in der Pflege „mehr als ernst“ und setze laufend Maßnahmen, reagierte Prettner in einer Aussendung auf die Vorwürfe. Der Personalstand in den Kärntner Pflegeheimen habe sich seit 2018 um knapp 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöht. Und seitens des Landes bestehe „auf jeden Fall die Bereitschaft, aufgrund der kurzen Ausbildungsdauer qualifizierte Hilfskräfte zur Unterstützung der Pflegfachkräfte weiterhin kontinuierlich aufzustocken und dies in der Heimverordnung vorzuschreiben“.

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