COP27

Wassermangel bei UNO-Klimakonferenz in Sharm el-Sheikh

Wasser ist in der Wüstenlandschaft der Sinai-Halbinsel knapp und auch in anderen Landesteilen Ägyptens nimmt das Problem im Zuge des Klimawandels zu. Dass aber auch bei der UNO-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich mit ihren tausenden Teilnehmern aus aller Welt schon in den ersten Tagen Wasser fehlt, damit war nicht unbedingt zu rechnen. Bereits am Montagabend bekamen die Konferenzteilnehmer an vielen der herumstehenden Wasserspender keinen Nachschub mehr.

red/Agenturen

Am Dienstag wurde von den Organisatoren nachgefüllt. Doch am Mittwoch waren schon wieder viele Gratis-Wasserspender leer. An den Imbissständen wurden inzwischen die Kühlschränke mit Limonaden des Getränkeriesen Coca-Cola aufgefüllt. Der US-Konzern gehört zum Unmut vieler Umweltaktivisten zu den Sponsoren der diesjährigen Weltklimakonferenz. Umweltschützer werfen dem Unternehmen schon lange vor, massiv zur Plastikverschmutzung weltweit beizutragen.

Auch über ein knappes Angebot an Snacks bei den Essensständen und lange Schlangen an den Imbissständen klagen Teilnehmer. „Die Essensversorgung ist katastrophal“, sagte eine NGO-Vertreterin, die schon seit 15 Jahren an Weltklimakonferenzen teilnimmt.

Weil sie zudem keine Zeit habe, an den Essensständen auf dem Konferenzgelände so lange Schlange zu stehen, schmiere sie sich „jeden Tag beim Frühstücksbüfett im Hotel heimlich Brote“, sagte die NGO-Vertreterin. Für die vielen Teilnehmer aus Entwicklungsländern seien die COP27-Preise - zum Beispiel umgerechnet gut 10 Euro für ein Sandwich - überdies viel zu hoch.

Angesichts der Engpässe „verlegen sich nun viele darauf, Wasserflaschen und Essen“ aus einem nahe gelegenen Supermarkt „heranzukarren“, hieß es am Mittwoch in einem Newsletter des Klima-Netzwerks GSCC. Das Netzwerk leistete gleich praktische Hilfe, indem es die Pavillons auf dem Konferenzgelände auflistete, in denen es gratis Kaffee oder auch Tee gibt. „Oasen in der Wüste“, wurde dieses Angebot scherzhaft betitelt. Anders als in früheren Jahren zählt der deutsche Pavillon nicht zu diesen Anlaufstellen.