Aussage zu Chemiewaffen

Chefin der türkischen Ärztekammer droht Haft

Der Chefin der türkischen Ärztekammer (TTB), Sebnem Korur Fincanci, drohen wegen Aussagen rund um einen mutmaßlichen Einsatz von Chemiewaffen durch das türkische Militär bis zu siebeneinhalb Jahre Haft. Die Generalstaatsanwaltschaft Ankara wirft der Ärztin „Propaganda für eine terroristische Organisation“ vor, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag berichtete. Fincanci befindet sich seit rund einem Monat in Haft.

red/Agenturen

Grundlage für die Anklage sind demnach Aussagen, die Fincanci in Medien gemacht haben soll, die der PKK und YPG nahe stehen. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK sowie die syrische Kurdenmiliz YPG werden in der Türkei als Terrororganisationen angesehen.

Nicht verifizierte Videos, die im Internet kursieren, sollen zeigen, wie türkische Streitkräfte vor Wochen bei einem Militäreinsatz im Nordirak Chemiewaffen gegen Stellungen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK einsetzen. Neben Fincanci hatten auch Teile der Opposition unabhängige Untersuchungen dazu gefordert. Die türkische Regierung hat die Vorwürfe zurückgewiesen.

 

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