Aids

SPÖ fordert kostenlose Prä-Expositions-Prophylaxe

Die SPÖ fordert die kostenlose Abgabe der Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) an Personen mit erhöhtem HIV-Ansteckungsrisiko. Dabei handelt es sich um Tabletten, die von HIV-negativen Personen vorbeugend eingenommen werden können.

red/Agenturen

Diese kosten 59 Euro pro 30-Stück-Packung und müssen privat gezahlt werden. „Wir dürfen nicht wegschauen, wenn der Zugang zu einer wirksamen HIV-Prävention vom Geldtascherl abhängt", betonte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner am Mittwoch.

Jährlich werden zwischen 300 und 400 Menschen in Österreich neu mit dem HI-Virus diagnostiziert. "Auch wenn sich die Lebenssituation von Menschen, die mit HIV leben, durch neue Behandlungsmethoden in den vergangenen Jahrzehnten massiv verbessert hat, muss es das zentrale Ziel einer aktiven Gesundheitsversorgung sein, jede HIV-Neuinfektion zu verhindern", hieß es in einem der APA übermittelten Positionspapier der SPÖ anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember.

Die PrEP werde als bewiesene kosteneffiziente Maßnahme empfohlen. Das Risiko einer HIV-Infektion verringere sich durch die tägliche Einnahme um 99 Prozent. Viele Länder bieten die PrEP für Risikogruppen daher als Leistung des öffentlichen Gesundheitssystems an - Deutschland etwa seit 2019, hieß es aus dem SPÖ-Parlamentsklub. In Österreich sei der "Zugang zu dieser wichtigen Vorsorgeleistung bis heute vor allem eine soziale Frage".

„Es ist höchste Zeit, dass auch in Österreich die PrEP eine Leistung des öffentlichen Gesundheitssystems wird", forderte Lindner. Die jährlichen Kosten einer PrEP-Behandlung, inklusive der notwendigen Beratungsgespräche und verpflichtenden drei-monatlichen Check-Ups, könnten für Personen mit erhöhtem HIV-Infektionsrisiko bis zu 1.000 Euro betragen. Die SPÖ unterstütze daher die langjährigen Forderungen von Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Medizin und aus der HIV-Präventionsarbeit.

Das umfasse den garantierten Zugang zur Prä-Expositions-Prophylaxe (PrEP) für Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko - gemäß der entsprechenden wissenschaftlichen Leitlinien. Außerdem brauche es die volle Kostenübernahme für die notwendigen ärztlichen Beratungsgespräche, Medikamente sowie der regelmäßige Untersuchungen und Laborleistungen. Dritte Forderung ist jene nach dem Ausbau des Zugangs zur PrEP, sowohl in Krankenhäusern als auch im niedergelassenen Bereich und in Apotheken. Die PrEP ist nur in ausgewählten Apotheken erhältlich und zuvor ein Privatrezept von einem HIV-Spezialisten notwendig.

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