Die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, Doris Pfeiffer, erklärte, es gehe darum, „die gesetzliche Krankenversicherung und die soziale Pflegeversicherung ökologisch nachhaltig und klimaneutral weiterzuentwickeln“.
„Nur durch einen gemeinsamen Schulterschluss kann es uns gelingen, eine Verschärfung des Klimawandels zu verhindern und das System gleichzeitig auf neue Gesundheitsrisiken vorzubereiten“, erklärte Lauterbach. Das Gesundheitswesen müsse sich auf die Folgen des Klimawandels einstellen: „Auf die Hitze, auf neue Krankheitsbilder - und im Extremfall auch auf neue Pandemien.“
Gemeinsame Strategie der Verantwortlichen
Unterzeichnet wurde der „Klimapakt Gesundheit“ neben GKV und Bundesgesundheitsministerium unter anderem von der Bundesärzte- sowie Bundeszahnärztekammer, der Apotheken-Bundesvereinigung ABDA, der Deutschen Krankenhausgesellschaft, dem Deutschen Pflegerat, Kommunalverbänden, der Länder-Gesundheitsministerkonferenz und dem Verband der Privaten Krankenversicherung.
Die GKV-Vorstandsvorsitzende Pfeiffer erklärte, die Versicherten müssten sich auch in Zeiten des Klimawandels auf die bestmögliche Versorgung verlassen können. Starkwetterereignisse, zunehmende Allergien und die Ausbreitung von zum Teil neuen Infektionskrankheiten stellten Herausforderungen für Prävention, Behandlung und Pflege dar. Unerlässlich sei eine gemeinsame Strategie der Verantwortlichen im Gesundheitswesen und der öffentlichen Hand, um das Gesundheitswesen klimaneutral umzubauen und Gesundheitsgefahren durch den Klimawandel vorzubeugen.
„Dafür brauchen wir nicht nur gemeinsame Anstrengungen aller Gesundheitsakteure, sondern auch effektive Maßnahmen in vielen anderen Politikbereichen wie Ernährung, Landwirtschaft, Städteplanung, Mobilität und Energie“, betonte Pfeiffer. „Auch die finanzielle Verantwortung geht weit über das Gesundheitswesen hinaus.“
Mehr Kosten durch Klimawandel
Durch den Klimawandel sei aufgrund der damit einhergehenden steigenden gesundheitlichen Risiken grundsätzlich mit einem erhöhten Behandlungsaufwand und zusätzlichen Kosten für die GKV zu rechnen. Für eine stärker klimaneutral ausgerichtete Gesundheitsversorgung seien zudem Investitionen in Klimaschutz durch Energieeffizienz und Vermeidung von Treibhausgasen notwendig. Diese Investitionen lägen als gesamtgesellschaftliche Aufgabe primär in der Verantwortung der öffentlichen Hand .
Neben dem gemeinsamen Handeln müssten die Akteure des Gesundheitswesens eigenverantwortlich die notwendigen Schritte in ihrem jeweiligen Einflussbereich einleiten, erklärte die GKV weiter. Die Krankenkassen sähen sich beispielsweise verantwortlich dafür, an der Verhütung klimabedingter Gesundheitsgefahren mitzuwirken. Es gehe zudem darum, gesundheitsfördernde Strukturen in Pflegeeinrichtungen, Kindergärten, Schulen, Betrieben und Kommunen zu stärken und einen Beitrag zur gesundheitsorientierten Bewältigung des Klimawandels zu leisten.
„Angesichts internationaler Verpflichtungen, der deutschen Klimaziele und des schon heute spürbaren Klimawandels ist klar, dass wir zügig ins Handeln kommen müssen“, betonte Pfeiffer. „Der 'Klimapakt Gesundheit' muss ein Startschuss sein für weitere Schritte und Ziele, auf die wir uns in den kommenden Monaten gemeinsam verpflichten.“