Twitter-Meldung

Ärzte ohne Grenzen: Polizeigewalt gegen Schutzsuchende in Serbien

In der serbischen Stadt Sombor, nahe der Grenze zu Ungarn und Kroatien, hat die serbische Polizei in der vergangenen Woche medizinische Untersuchungen an Flüchtlingen der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen durch Gewalt unterbrochen. Das teilte Ärzte ohne Grenzen am Mittwoch auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es sei „leider nicht das erste Mal, dass unsere Teams die Folgen von übermäßiger Gewalt erleben“, hieß es zu dem Vorfall in der autonomen Provinz Vojvodina.

red/Agenturen

Während routinemäßig durchgeführten mobilen medizinischen Untersuchungen seien plötzlich zwei Transporter der örtlichen Polizei eingetroffen. Die Ankunft der Beamten führte unter den anwesenden Patienten und Patientinnen zu Panik, viele ergriffen die Flucht, hieß es von Ärzte ohne Grenzen. Dann habe man die Ordnungskräfte dabei beobachtet, wie sie Menschen verfolgte, zusammentrieb und mit Schlagstöcken verprügelte. Nach dem Vorfall habe die Polizei die persönlichen Gegenstände der Gruppe eingesammelt, die Personen in die Transporter gesetzt und den Ort verlassen.

„Wir sind zutiefst besorgt über die Polizeigewalt gegen unsere Patienten“, sagt Duccio Staderini, Leiter der ÄOG-Mission in Serbien. „Dieser schockierende Vorfall zeigt, wie dringend notwendig es ist, den Schutz und die Achtung der Rechte von Menschen auf der Flucht zu verbessern.“ Staderini fordert von den serbischen Behörden eine rasche Aufklärung des Vorfalls. Außerdem müsse man die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen.