Die Energieagentur rechnete aus, welche Treibhausreduktionen die einzelnen Bundesländer bis 2030 schaffen müssen, um die Klimaziele der EU einzuhalten. Hierbei geht es nur um Treibhausemissionen im Nicht-Emissionshandels-Bereich, also ohne Großindustrie und Energie. Die Herausforderung sei deshalb in Österreich besonders groß, weil hier seit dreißig Jahren die Emissionszahlen etwa gleich hoch seien, sagte der Geschäftsführer der IG Windkraft, Stefan Moidl. „Daher ist der Weg, den wir jetzt in den wenigen Jahren bis 2030 vor uns haben, viel ein rasanterer.“
Bis 2019 hätte Österreich seine Emissionen seit 2005 nur um 11 Prozent reduziert, das sei zu wenig. Wobei hier im Bundesländervergleich Kärnten mit 15 Prozent, gefolgt von der Steiermark (14 Prozent), an erster Stelle liege.
Nur die Bundesländer Salzburg und Vorarlberg hätten sich überhaupt Klimaziele gesetzt, die der EU-Verordnung entsprechen. „Natürlich gibt es auch hier Verbesserungspotenzial und Weiterentwicklungspotenzial, aber es gibt diese Reduktionsentscheidungen in manchen Bundesländern“, so Michael Rohrer von der Energieagentur. Insgesamt müsse in Wien langfristig am meisten eingespart werden, auch weil hier viele Gasheizungen in Betrieb seien.
Sorgenkind „Verkehr“
Großen Handlungsbedarf gebe es in puncto Verkehr: „Wir brauchen die Reduktion sehr stark in unserem Sorgenkind Verkehr, wo wir immer noch die Tendenz der Steigerung der Emissionen haben“, erklärte die Geschäftsführerin der Erneuerbaren Energie Österreich (EEÖ), Martina Prechtl-Grundnig. Die meisten privaten Pkw, nämlich etwa 1.054.000, seien in Niederösterreich gemeldet. Um die Klimaziele zu erreichen, müsste der Verkehr um etwa 30-40 Prozent reduziert werden, heißt es in der Studie. Auch im Burgenland, dem Bundesland mit den wenigsten gemeldeten Pkw (etwa 187.000), können die Ziele nur erreicht werden, wenn die Nutzung um etwa 25-35 Prozent reduziert würde.
Doch auch beim Thema „Gebäude“ seien Maßnahmen notwendig. In Wien werden bei Hauptwohnsitzen etwa 452.000 fossile Heizsysteme eingesetzt, damit führt Wien laut der Studie im Bundesländervergleich. Um bis 2023 die Klimaziele zu erreichen, müssten bis dahin etwa 240.000 der Heizungen gegen eine klimafreundliche Variante getauscht werden. Am zweiten Platz sei Niederösterreich: Hier werde bei circa 291.000 Hauptwohnsitzen mit fossilen Heizsystemen geheizt, bis 2030 sieht die Studie hier einen Austausch von etwa 137.000 Heizsystemen vor, um die Ziele zu erreichen.