Die Studienergebnisse wurden im Vorfeld des AHF (Motto: „Reform oder Revolution“), das diese Woche von Donnerstag bis Samstag in Schladming stattfindet, präsentiert - und sollen dort dann diskutiert werden. Befragt wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren (online).
59 Prozent der Befragten gaben an, dass sich das Gesundheitssystem in Österreich verschlechtert habe. Als Gründe dafür werden der zunehmende Ärztemangel (42 Prozent) angegeben, gefolgt von Wartezeiten für Behandlungen (34 Prozent) sowie der „Pflegenotstand“ (23 Prozent) und eine „Zwei-Klassen-Medizin“ (22 Prozent). Die mangelnde Verfügbarkeit von Arzneimitteln sahen nur vier Prozent als Grund für Unzufriedenheit, drei Prozent nannten ein „mangelhaftes Corona-Krisenmanagement“.
Schwierigkeiten werden auch wahrgenommen, „bei einem gesundheitlichen Anliegen einen Termin bei der entsprechenden Stelle zu bekommen“: Nur 39 Prozent finden es einfach, diesen Termin zu bekommen, 36 Prozent schwierig. Bei den mit dem Gesundheitssystem Unzufriedenen orten sogar 66 Prozent diesbezügliche Schwierigkeiten. 27 Prozent haben bereits persönliche Beziehungen genutzt, um Termine zu bekommen.
Zusatzversichert sind laut der Umfrage 25 Prozent. Weitere zwölf Prozent haben vor, eine Zusatzversicherung abzuschließen. 46 Prozent besuchten in den letzten sechs Monaten einen Wahlarzt.
Die hohe Bedeutung der Hausärzte lässt sich daraus ablesen, dass diese für 72 Prozent der Befragten die erste Anlaufstelle sind (bei „nicht näher definierten medizinischen Problemen, einer Fragestellung zur Gesundheit oder der eines Angehörigen“). Weiter neun Prozent wenden sich direkt an Fachärzte, jeweils zwei Prozent an Spitalsambulanzen und an Primärversorgungseinheiten (PVE). Elf Prozent konsultieren „das Internet“.