„‘Man kann nicht nicht kommunizieren‘, hat Watzlawick geschrieben, aber Kommunikation vor Ort und face-to-face, noch dazu in einer kulinarischen Umgebung, das ist dann doch etwas anderes als die digitale Übermittlung“, kommentierte Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres die persönliche Überreichung des Rings.
Robert Pfaller hatte sich während der Pandemie und der notwendigen Regulierungsmaßnahmen und Einschränkungen mehrmals zu diesem Thema geäußert und auch demokratiepolitische Bedenken formuliert. „Das Thema schleichende Entmündigung des Subjektes und die Infantilisierung durch eine Verordnungsgesellschaft“, hat Pfaller aber auch in seinen früheren Publikationen immer wieder angerissen – nicht zuletzt in seinem Buch „Die blitzenden Waffen“ und in der Vorgängerpublikation „Erwachsenensprache“, so die Juryvorsitzende Elisabeth Nöstlinger-Jochum.
Zum zwölften Mal verliehen
Der Paul-Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien ist eine Hommage an den großen österreichischen Kommunikationstheoretiker, Psychotherapeuten und Mitbegründer der Theorie des radikalen Konstruktivismus, Paul Watzlawick, der heuer vor 100 Jahren geboren wurde. Den Ehrenring erhalten Persönlichkeiten, die in ihrem Werk und in ihrer Forschung jenen disziplinübergreifenden, humanistischen Ansatz verfolgen, den Paul Watzlawick auszeichnete.
2021 wird der Ehrenring zum bereits zwölftenmal vergeben, und zwar am 7. Oktober 2021 an die Komplexitätsforscher Peter Klimek und Stefan Thurner. Die bisherigen Ringträger sind: Peter L. Berger (†), Aleida Assmann, Rüdiger Safranski, Friedrich Achleitner (†), Walter Thirring (†), Ruth Klüger (†), Konrad Paul Liessmann, Franz Schuh, Hartmut Rosa, Ulrike Guérot und 2020 Robert Pfaller.