Während Oberösterreich über die zwölf Monate davor im Mittel annähernd genug Niederschläge abbekommen hat, so war es im Juni 2023 deutlich zu trocken, rechnete Kaineder in einer Pressekonferenz am Mittwoch vor. Dennoch: die Grundwasserkörper in Oberösterreicher seien in gutem Zustand. Pro Jahr werden 117 Millionen Kubikmeter Trinkwasser verbraucht, das sind 57 Prozent des gesamten Wasserbedarfs und sieben Prozent des verfügbaren Grundwassers.
Über die Jahre gesehen sei der Grundwasserstand einem „Auf und Ab“ unterworfen, allerdings mit „leicht fallender Tendenz“, erklärte Christian Kneidinger, Leiter der Gruppe Trinkwasser und Abwasser beim Land Oberösterreich. Bisher sei die Versorgung aber stabil und gesichert. Ein Problem mit der Wasserversorgung bekämen bei Trockenheit am ehesten die kleinsten Versorgungseinheiten wie die Hausbrunnen. Die Zahl der Haushalte, die nur über einen Hausbrunnen versorgt werden, ist aber rückläufig und soll noch weiter zurückgehen. Der Anschlussgrad an die öffentliche Wasserversorgung ist seit 2003 von 78 auf 85 Prozent gestiegen, bis 2030 will man bei 90 Prozent ankommen.
Der weit verbreiteten Meinung, dass ein Hausbrunnen billiger sei als der Anschluss an eine Wasserleitung, weil das Wasser „gratis“ ist, widersprachen die beiden: Wenn man einen Brunnen ordnungsgemäß warten lasse, sei das nicht der Fall, so Kneidinger sinngemäß. Und wenn der Brunnen nicht ordentlich gewartet sei, könne es zu Verunreinigungen - sowohl des eigenen Trinkwassers, als auch des Grundwassers an sich - kommen. Der Appell an die Kommunen lautet, die Versorgung auf mehrere Standbeine zu stellen, um beispielsweise im Fall einer Verkeimung Ausweichmöglichkeiten zu haben. Kaineder kündigte zudem für heuer ein Pilotprojekt an, in dem versucht wird, Wasserpumpen mittels Photovoltaik zu betreiben, das sei auch krisensicherer.
„Wasser zu sparen ist immer sinnvoll“, meinte Kaineder in Hinblick auf die Erhaltung der Trinkwasserressourcen. Reglements für Pools - ob, wann oder wie oft man befüllen darf - sollten die Gemeinden aber autonom regeln. Auch eine Pool-Gebühr - schließlich werde auch die Entsorgung des Chlorwassers im Herbst via Kanal von der Allgemeinheit bezahlt - obliege den Kommunen, so der Landesrat.