In Zeiten, in denen aufgrund von fehlenden Impfungen „ein Masernfall nach dem anderen“ publik werde, sei es für Szekeres „untragbar“, dass ein Mediziner öffentlich auftrete und die Bevölkerung „medizinisch falsch informiert“. Ein derartiges Verhalten könne nur mit einer „medizinischen Überprüfung“ des Kollegen geahndet werden. Ähnlich sieht es Wolfgang Weismüller, Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien: „Ein gesundheitsgefährdendes Verhalten in der Öffentlichkeit, das womöglich auch weitere Patienten verunsichern kann, darf nicht toleriert werden.“
Die Masern seien „eine übliche Kinderkrankheit, die zum Wachstumsprozess (..) dazugehörten und nicht per se eine Krankheit, die Komplikationen nach sich ziehen würden“, erklärte der Hausarzt im ORF (Video ab 13:40). Sein Standpunkt: Viren und Bakterien machen nicht krank, sondern eine falsche Lebensführung.
Daniela Holzinger, Gesundheitssprecherin von JETZT, schüttelte angesichts der Aussagen des Hausarztes in der Dokumentation „Immun gegen Fakten - Die wundersame Welt der Impfgegner“ den Kopf und meinte: „Masern sind weiterhin brandgefährlich, wie man gerade jetzt wieder an jenem Kreuzfahrtschiff sieht, das wegen eines Masernausbruchs an Bord in der Karibik festsitzt. Ich danke daher der Ärztekammer und dem Ärztekammerpräsidenten Szekeres dafür, dass sie umgehend gehandelt haben und den Arzt aus der Sendung bei der Disziplinarbehörde angezeigt haben.
Holzinger fordert zudem Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) auf, den gesellschaftlichen Dialog über die konkrete Ausgestaltung einer Impfpflicht endlich zu beginnen. „Das Schweigen der Ministerin ist nämlich auch brandgefährlich. Impfverweigerer sehen sich dadurch bestätigt“, so Holzinger.