„Spätestens jetzt sollten unsere politisch Verantwortlichen den Ernst der Lage erkannt haben und die ‚Delta‘-Variante nicht unterschätzen“, erklärt Gingold und meint: „Die zuletzt beschlossenen Öffnungen sollten als Hygiene-Mindeststandards gesehen werden, die die derzeitige epidemiologische Lage zulässt, und nicht als Freikarte, alles wieder ,voll hochzufahren’“.
Auch im vergangenen Jahr habe sich die Politik in Bund und Ländern über den Sommer „zu sicher“ gefühlt, man müsse daher „unbedingt dieselben Fehler vermeiden“. Jedenfalls sollten die Spitäler für eine mögliche große vierte Pandemiewelle gerüstet sein, „das beinhaltet natürlich auch ausreichend Personal- und Infrastrukturressourcen“.
„Unsere Spitalsärztinnen und –ärzte sowie das gesamte weitere Gesundheitspersonal müssen besser unterstützt werden, als dies letztes Jahr der Fall war“, fordert Gingold. „Das umfasst unter anderem eine frühzeitige Personalbedarfsplanung und, wo notwendig, auch die Einstellung von zusätzlichem Personal und Bereitstellung der dafür notwendigen finanziellen Ressourcen.“
Ebenso müsse eine Infrastruktur garantiert werden, mit der man eine vierte Welle bestmöglich bewältigen könne. „Angesichts der Tatsache, dass das Coronavirus noch ansteckender geworden ist und das Impftempo nicht schneller wird, sollte rasch und entschlossen bereits jetzt alles für jeden möglicherweise eintretenden Fall vorbereitet werden“, so Gingold abschließend.