AUVA-Arbeitsunfallstatistik

Unfallrate weiterhin auf Rekordtief

Die Zahl der Arbeitsunfälle hat sich seit den 1990er Jahren fast halbiert wurde. Das belegt die österreichische Unfallstatistik für das vergangene Jahr, die nun vorliegt. Die AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt) verzeichnete 2018 insgesamt 93.928 Arbeitsunfälle von Erwerbstätigen. Dazu kommen 12.462 Wegunfälle, das sind Unfälle, die auf dem Weg zur Arbeitsstätte oder auf dem Weg von der Arbeit nach Hause passieren.

red

Bezogen auf die Beschäftigungsverhältnisse, die im Vorjahr um rund 1,9 Prozent gestiegen sind, bleibt die Unfallrate weitgehend unverändert auf dem Rekordtief von 2017. Auf 1.000 Beschäftigungsverhältnisse kamen durchschnittlich 24,4 Arbeitsunfälle, 2017 waren es 24,3. Ein deutlicher Rückgang konnte bei den Berufskrankheiten verzeichnet werden. Mit 1.140 anerkannten Fällen sind diese um knapp fünf Prozent gesunken.

Die unfallträchtigsten Sektoren und Berufe

Die höchste Unfallrate verzeichnete mit 66,7 Arbeitsunfällen pro 1.000 Beschäftigungsverhältnisse nach wie vor der Bausektor, gefolgt von der Wasserversorgung und Abfallentsorgung (52,0 Arbeitsunfälle auf 1.000). In absoluten Zahlen betrachtet, steht die Produktion („Herstellung von Waren“) mit 19.114 Arbeitsunfällen an erster Stelle, 17.430 Arbeitsunfälle ereigneten sich bei den Dienstnehmern im Bau- und Baunebengewerbe. Bei den Berufsgruppen passierten 2018 die meisten Arbeitsunfälle beim Verkaufspersonal in Handelsgeschäften (4.910 Arbeitsunfälle), gefolgt von Maurern und verwandten Berufen (4.055 Arbeitsunfälle) sowie LKW-Fahrern (3.544 Arbeitsunfälle).

Die häufigsten Unfallursachen waren der „Kontrollverlust“ über Maschinen, Transportmittel und Werkzeuge (34.410 Arbeitsunfälle), „Sturz und Absturz“ (18.859 Arbeitsunfälle) sowie „Bewegung des Körpers ohne körperliche Belastung“, wie zum Beispiel unkoordinierte Bewegungen, Zusammenstöße oder Treten auf scharfe Gegenstände (17.989 Arbeitsunfälle).

Lärmschwerhörigkeit und Hauterkrankungen dominieren die Berufskrankheiten

Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten (1.140 Fälle) ist im Vergleich zum Vorjahr um knapp fünf Prozent gesunken (2017: 1.195 Fälle). Am häufigsten wurde 2018 Schwerhörigkeit durch Lärm (640 Fälle) anerkannt, gefolgt von Hauterkrankungen (124 Fälle und asbestbedingten Erkrankungen von Lunge, Kehlkopf oder Rippenfell (108 Fälle).

Die AUVA setzt dabei je nach Häufigkeit und Schwere der Berufskrankheiten gezielte Präventionsschwerpunkte, etwa im Bereich Lärmschutz und Prävention von berufsbedingten Hauterkrankungen. Seit 2017 ist die Kampagne „Gib Acht, Krebsgefahr!“ am laufen, damit wird in den Betrieben über die Erkennung und den sicheren Umgang mit krebserzeugenden Arbeitsstoffen aufgeklärt.

So ist fast die Hälfte der jährlichen, arbeitsbedingten tödlichen Krebserkrankungen in der EU auf Asbest zurückzuführen. Das Einatmen von Asbest erhöht maßgeblich die Gefahr, an Lungenkrebs oder einem extrem gefährlichen Bauch- und Rippenfelltumor zu erkranken. Obwohl der Stoff seit 1990 in Österreich und seit 2005 in der gesamten EU verboten ist, wurde Asbest rund 50 Jahre lang flächendeckend verbaut und stellt daher bei Gebäudesanierungen oder Abbrucharbeiten ein deutliches Gesundheitsrisiko dar.

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