Umweltkatastrophe

Dutzende Krankheitsfälle nach Tankerunglück in Philippinen

Nach einem Tankerunglück vor der Küste der Philippinen gibt es in der von der Ölpest betroffenen Küstenregion dutzende Krankheitsfälle. Mindestens 43 Menschen aus betroffenen Dörfern hätten über Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen geklagt, sagte eine Vertreterin der Gesundheitsbehörde in der Provinz Oriental Mindoro, Cielo Ante, am Mittwoch. Bisher sei aber noch unklar, ob die Symptome eine direkte Folge der Ölpest seien.

red/Agenturen

Der Öltanker „Princess Empress“ war vor mehr als einer Woche mit 800.000 Liter Industrieöl an Bord vor der Küste der Insel Mindoro südlich der Hauptstadt Manila gesunken. Aus dem Schiff ausgetretenes Öl verschmutzte das Meer und die Strände von neun Küstengemeinden in Oriental Mindoro, wie Gouverneur Humerlito Dolor bekannt gab. Sogar an der Insel Semirara in der Provinz Antique, die mehr als 130 Kilometer von der Unglücksstelle entfernt ist, wurde Öl angeschwemmt.

Betroffene Küstenabschnitte werden nun gereinigt, um weitere Krankheitsfälle zu verhindern, wie Dolor mitteilte. Anrainer und Beamte der Küstenwache in Schutzkleidung entfernten ölverschmierte Algen und andere Verschmutzungen von Stränden. Tausende Fischer müssen vorerst an Land bleiben, auch das Schwimmen wurde untersagt.

Die philippinischen Behörden befürchten eine Ölpest mit weitreichenden Folgen für Korallenriffe, Mangrovenwälder und andere Meeresorganismen. Es war weiterhin unklar, wie viel Öl aus dem Schiff ausgelaufen ist. Das Wrack wurde in 400 Metern Tiefe auf dem Meeresgrund vermutet, es konnte noch nicht genau lokalisiert werden. Die Küstenwache versuchte mit schwimmenden Barrieren, eine Ausbreitung des Ölteppichs zu verhindern.