Längst haben sich die Augen der westlichen Welt von Syrien wieder abgewendet, doch die Not ist geblieben: Seit dem „Arabischen Frühling“ im Jahr 2011 befindet sich das Land im Bürgerkrieg, 2019 setzte eine historische Wirtschaftskrise ein - die Preise für Lebensmittel haben sich seither versiebenfacht -, 2020 kam Corona und heuer im Februar noch das verheerende Erdbeben. Von den rund 17,5 Millionen Menschen im Land sind laut Caritas 15,3 Millionen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Drei Viertel der Kinder haben zu wenig zum Essen, um sich gesund entwickeln zu können, und etwa 250.000 von ihnen leiden unter akutem Ernährungsmangel. „Dieses Elend und diese Not können wir uns in Salzburg nicht vorstellen“, sagte Dines zur APA. Viele Felder seien nicht bewirtschaftet und viele zerstörte Häuser könnten nicht wiederaufgebaut werden, weil das Geld für Werkzeug fehlt.
Zumindest punktuell kann die Caritas helfen. So erhalten aktuell rund 30.000 Menschen für ein halbes Jahr lang monatlich Geld, um die Grundbedürfnisse abdecken zu können, was gleichzeitig auch den örtlichen Märkten zugutekommt. Denn viele Menschen in Syrien müssen Kredite aufnehmen, um sich überhaupt noch Nahrung kaufen zu können. Dines und seine Begleiter haben in Homs den Kleinbauern Kassoha besucht, der im Krieg vertrieben wurde und alles verloren hat. Bei seiner Rückkehr stand er vor den Trümmern seines Lebens: kein Haus, kein Geld, kein Essen. Heute hat er trotz des andauernden Konflikts wieder Hoffnung: „Ich kann meine und die Felder meiner Nachbarn wieder bewirtschaften. Es ist so schön zu sehen, dass wieder etwas wächst und wir leben können.“ Die Caritas hat ihm mit einem Motorpflug eine neue Lebensgrundlage geschaffen.
Die Hilfsorganisation aus Österreich ist seit den 1990er-Jahren in Syrien im Einsatz, seit 2011 verstärkt. In dieser Zeit konnten 223.000 Menschen unterstützt werden. Aktuell wird beispielsweise rund 2.000 Kindern und Jugendlichen ein Schulbesuch ermöglicht. Neben Syrien engagiert sich die Caritas Salzburg auch im Libanon und Ägypten. In Summe konnte seither mit rund 25 Millionen Euro geholfen werden, etwa mit der Bereitstellung von sicheren Unterkünften, Lebensmitteln, medizinischer Versorgung, Zugang zu Bildungsangeboten und Projekten zur Wiederherstellung von Lebensgrundlagen. Im Libanon lebt mehr als die Hälfte der 6,8 Millionen Bewohner unter der Armutsgrenze.
Spendenkonto der Caritas Salzburg:
Raiffeisenverband Salzburg
IBAN: AT11 3500 0000 0004 1533
Verwendungszweck „Spende gegen den Hunger“