Mit Demonstrationen in Australien startete am Freitag der geplante globale Streik für mehr Klimaschutz. Es folgten Asien, Afrika, Europa und schließlich Amerika, wo überall Schüler, Studenten und Unterstützer auf die Straße gingen, um massivere Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel zu fordern. Weltweit sollen mehr als 5.000 Protestaktionen stattfinden.
Eine der größten Kundgebungen ist in New York geplant, wo am Montag zahlreiche Staats- und Regierungschefs zu einem Klimagipfel der UNO erwartet werden. An der Kundgebung in New York wird auch die schwedische Aktivistin Greta Thunberg teilnehmen. Sie zeigte sich beeindruckt von der regen Teilnahme weltweit: „Es ist unglaublich, was wir zusammen erreicht haben. Es ist ein historischer Tag“.
Österreich: über 700 Gemeinden beteiligt
Auch in Österreich folgten viele dem Aufruf der Kampagne von „Fridays for Future“. In Wien wird am Freitagabend die Hauptveranstaltung über die Bühne gehen. Landesweit beteiligten sich mehr als 700 Gemeinden am Auftakt der internationalen Klimaschutzwoche „Week for Future“ – unter anderem indem sie ihr Ortsschild mit dem den Zusatz „Für die Zukunft“ versahen.
Vielen geht es zu langsam
Wie dringlich eine Trendwende in Sachen Klimaschutz ist, zeigen die durch die Erderwärmung verursachten Auswirkungen: In vielen Regionen kämpfen Menschen mit Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Dürren, Waldbrände und Starkregen. Um den Klimawandel zu stoppen, wurden im Pariser Klimaabkommen 2015 Ziele zur Eindämmung der Erderwärmung deutlich unter zwei Grad Celsius festgeschrieben.
Doch viele sehen diese Vorgaben gefährdet und gehen nun auf die Straße, um die Politik zu schnellerem Handeln zu bringen. Laut eines Sonderberichts des Weltklimarat IPCC ist die globale Temperatur im Vergleich zur zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis 2017 bereits jetzt um ein Grad Celsius gestiegen.
Gesundheit massiv gefährdet
Flutkatastrophen, Murenabgänge und Stürme, vor allem aber Hitze wirken sich massiv auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen aus. Bei Nichterreichen des 1,5°C-Zieles würden hunderte Millionen Menschen mehr von tödlicher Hitze über 50°C betroffen sein. Laut Prognosen der Weltbank könnte es bis zum Jahr 2050 mehr als 140 Millionen Klimaflüchtlinge geben, wenn die Politik nicht entschiedener gegen den Klimawandel vorgeht. Eine rasche Umsetzung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und von Klimaschutzmaßnahmen ist also nicht zuletzt für den Gesundheitsschutzes notwendig.
Week for Future
Die „Week for Future“ findet in mehr als 100 Ländern statt. Die Bewegung will damit u.a. den Druck auf die Teilnehmer des UNO-Klimagipfels in New York verstärken, ihre Ambitionen zu erhöhen. Höhepunkt sind internationale Großdemos zum „Earth Strike“ am 27. September – auch in Österreich. Bildungsministerin Iris Rauskala hat in einem Erlass klargestellt, dass Schüler im Rahmen von Schul- oder schulbezogenen Veranstaltungen an den Klima-Demos teilnehmen dürfen. Zahlreiche Unternehmen ermutigen ihre Mitarbeiter, sich an den Kundgebungen zu beteiligen und geben ihnen frei – ohne dass sie einen Urlaubstag konsumieren müssen.
Link: www.fridaysforfuture.at