Studie

Hormontherapie bei Prostatakrebs erhöht Demenzrisiko

Die Androgendeprivationstherapie (ADT) ist bei Prostatakrebs mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer und andere Formen der Demenz verbunden, wie eine neue Studie ergab, so ein Bericht der Online-Ausgabe der „New York Times“ von Mittwoch.

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Die im JAMA Network Open, der Open-Access-Fachzeitschrift der American Medical Association, publizierte Studie, betrachtete 154.089 Männer, mit einem durchschnittlichen Alter von 74 Jahre und der Diagnose Prostatakrebs. 62.330 von ihnen erhielten ADT, der Rest nicht.

Alzheimer-Risiko um 19 Prozent erhöht

Nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von acht Jahren stellten die Wissenschafter fest, dass die mit ADT behandelten Männer im Vergleich zu den unbehandelten Probanden, ein 19 Prozent höheres Risiko hatten an Alzheimer oder anderen Formen der Demenz zu erkranken. Auch berichteten die Forscher, dass das Risiko mit höherer Dosierung anstieg. Bei fünf bis acht Dosen war das Risiko an Alzheimer zu erkranken 28 Prozent erhöht.

Studienautor Ravishankar Jayadevappa, Professor an der University of Pennsylvania Perelman School of Medicine, betonte, dass ADT. bei fortgeschrittenem Krebs eine lebensrettende Behandlung sein kann und wegen eines erhöhten Demenzrisikos nicht vermieden werden sollte. Aber, fügte er hinzu, „Patienten mit lokalisiertem Krebs sollten sich mit den Risiken einer Demenz befassen und möglicherweise ADT. vermeiden“.

Die Hormonentzugstherapie wird zur Behandlung von Prostatakrebs mit unterschiedlichem Schweregrad eingesetzt. Bei fast allen Patienten mit einem Prostatakarzinom benötigen die Krebszellen diese Androgene, um zu wachsen, vor allem Testosteron. Ein Entzug der Androgene kann das Tumorwachstum bremsen und die Prostatakrebs-Erkrankung für viele Monate oder auch Jahre aufhalten.

Prostata
Prostatakrebs ist in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Männern.
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