Ohne Lebensstilveränderungen bestehe „die Gefahr, dass sich die Leber im Verlauf von etwa zwanzig Jahren so stark verändert, dass sie sich nicht mehr erholen kann“, teilte der Vorstand der Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde in Salzburg in einer Aussendung der Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) mit. Bei Erwachsenen können Fettablagerung in der Leber (Steatose) zu Entzündungen sowie Narbenbildung bzw. Gewebeveränderungen führen und im Lauf der Zeit auch eine Lebertransplantation erforderlich machen. Eine Schrumpfleber (Leberzirrhose) kann zum Tod führen.
In Österreich sind etwa 250.000 Kinder und Jugendliche von Übergewicht und 40.000 Kinder von starkem Übergewicht betroffen. Neben Gewichtsproblemen gelten vermehrtes Bauchfett, Zuckererkrankungen, hoher Blutdruck und erhöhte Blutfettwerte als Risikofaktoren für die Entwicklung einer Fettleber. Liegen mehrere Risikofaktoren zusammen vor, steigert dies die Tendenz zu Fetteinlagerungen in der Leber sogar um 60 bis 70 Prozent.
„Bei Kindern mit starkem Übergewicht oder mit Übergewicht zusammen mit anderen Risikofaktoren kann es sinnvoll sein, die Leberwerte im Blut etwa ab acht Jahren zu kontrollieren, um NAFLD aufzuspüren“, erläuterte Weghuber. Für eine umfassende Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit ungesundem Gewicht stehen spezielle Reha-Einrichtungen zur Verfügung, berichtete er.
Wenig Bewegung und eine kalorienreiche Ernährung, insbesondere reich an einfachen Kohlenhydraten wie Fruktose (Fruchtzucker) sind Hauptursache für eine steigende Zahl Heranwachsender mit Übergewicht und NAFLD. Fructose (z.B. in Limonaden) begünstigt die Fettablagerungen in der Leber. Ein Speiseplan, der viel gesättigte langkettige Transfettsäuren (häufig in Fertiggerichten oder Fast Food) enthält, führt eher zu Entzündungsreaktionen als der Verzehr von vielen ungesättigten Fetten.
ÖGKJ: www.kinderaerzte-im-netz.at