Plasmaspende durch COVID-bedingtem Rückgang wichtiger denn je
Bis zu 40.000 PlasmaspenderInnen leisten jährlich einen wichtigen Beitrag für die Versorgung mit plasmabasierten Therapien in Österreich. Aufgrund der COVID-19 bedingten Lockdowns ist das Spendevolumen in den 20 bestehenden Plasmazentren deutlich zurück gegangen. Dies gefährdet die Versorgung der Patientinnen und Patienten und ist für diese folgenschwer.
Dazu Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer: „Die Plasmaspende hat in Österreich einen enormen Stellenwert und ist ein integraler Bestandteil der medizinischen Versorgung. Ich appelliere daher zur Plasmaspende. Nur so haben wir ausreichend Medikamente für schwer erkrankte Personen und für Menschen, die auf plasmabasierte Medikamente angewiesen sind.“ Auch Dr. Matthias Gessner, Vorsitzender der IG Plasma, ruft dringend zur Plasmaspende auf: „Im Jahr 2020 ist das durch Spenden aufgebrachte Plasma in Spitzenzeiten um die Hälfte und im Schnitt um ein Viertel zurückgegangen, besonders während den Zeiten der Lockdowns. Das hat mittelfristig erhebliche Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit mit plasmabasierten Therapien. Von der Plasmaspende bis zur fertigen Therapie braucht es einige Monate, ein Versorgungsengpass wird daher erst später spürbar.“
Plasmabasierte Therapien sind unersetzlich – Österreich als internationales Role-Model
Blutplasma ist ein unersetzlicher Rohstoff für viele ärztliche Behandlungen – über 80% aller Österreicher sind mindestens einmal in ihrem Leben auf plasmabasierte Medikamente angewiesen. Österreich ist mit einer hochspezialisierten pharmazeutischen Industrie im Bereich von plasmabasierten Therapien in Europa führend. Dazu Gessner: „Wir können stolz auf unsere Rolle in der Gewinnung und Verarbeitung von plasmabasierten Therapien mitsamt der gut etablierten Struktur von spezialisierten Plasmaspendezentren sein. Wien ist Welthauptstadt des Plasmas – über 5 Mio. Liter Plasma werden hier zu plasmabasierten Therapien verarbeitet. Nur die enge Verzahnung von Aufbringung, Forschung und Weiterverarbeitung des Plasmas in Österreich stellen die medizinische Versorgung und wertvolle Forschungs- wie Produktionsleistung sicher.“ Insgesamt sind über 6.000 Mitarbeiter entlang der gesamten Plasma-Wertschöpfungskette in Österreich tätig.
Plasmaspenden ist einfach und unkompliziert
In medizinischen Behandlungen kommen über 100 Therapien zum Einsatz, die aus menschlichem Plasma hergestellt sind. Die Plasmaspende findet unter höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards statt. Dazu Dr. Peter Perger, Stv. Vorsitzender der IG Plasma und Spitalsarzt: „Plasmaspenden ist nicht nur enorm wichtig, sondern auch einfach, sicher und unbedenklich. Unsere Zentren leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit – bei umsichtiger Betreuung aller SpenderInnen.“ Wesentlich ist für Perger die Unterscheidung zwischen einer Blut- und Plasmaspende: „Beide Spendenformen sind wichtig, sie schließen einander nicht aus und können gegenseitig nicht ersetzt werden. Es bedarf daher einer klaren Differenzierung zwischen Blutspenden, die hauptsächlich bei Transfusionen zum Einsatz kommen und Plasmaspenden, die zu Therapieformen weiterverarbeitet werden.“
Plasma bewirkt „mehr als du denkst“
Unter dem Motto „Plasma bewirkt mehr als du denkst“ soll Bewusstsein für die Wichtigkeit der Spende und die damit verbundene Bedeutung "Leben zu retten" in der Bevölkerung geschaffen werden. Der Monat Mai steht mit einer breiten Awareness-Kampagne ganz im Zeichen der Plasmaspende. Die IG Plasma ruft in diesem Zusammenhang freiwillige SpenderInnen auf: leisten Sie einen wertvollen Beitrag und retten Sie Leben.
Über die IG Plasma
Die Interessensgemeinschaft Plasma ist der Zusammenschluss der plasmaaufbringenden Unternehmen BioLife (Takeda), Europlasma (LFB) und Plasmavita in Österreich. Seit 1993 vertritt die IG Plasma die gemeinsamen Interessen der Mitglieder im Bereich der Plasmagewinnung durch Plasmapherese. 20 spezialisierte Plasmaspendezentren in ganz Österreich sorgen für die sichere Aufbringung des wertvollen Rohstoffes Blutplasma und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit bei lebenswichtigen Therapien.
Mehr unter www.plasmaspende.at.