Resolution zur parlamentarischen Bürgerinitiative
Die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien hat im Vorfeld der für morgen, Donnerstag, angekündigten Proteste vor den Spitälern eine Resolution verabschiedet, die ihrer Unterstützung für die Anliegen des demonstrierenden Gesundheitspersonals Ausdruck verleiht. Der Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, Gerald Gingold, fordert „ein einheitliches Vorgehen aller betroffenen Gesundheitsberufe, um das Spitalssystem breit und nachhaltig für alle Beschäftigten zu verbessern“.
„Die Jahre des Auseinanderdividierens der Berufsgruppen sind vorbei“, so Gingold, der die Stärke der morgigen Aktion im gemeinsamen Auftritt sieht. „Wenn wir in der Vergangenheit nur jeweils für uns selbst etwas gefordert haben, dann wurden wir durch das politische Gegenüber stets in Neiddebatten gegeneinander ausgespielt“, so Gingold. Das finde nun mit den Aktionen der „Offensive Gesundheit“ ein Ende, ab jetzt müsse man „allen Berufsgruppen gleichermaßen entgegenkommen“.
Auch Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres unterstützt die Anliegen „vollinhaltlich“. Gerade in der Pandemie habe sich für Szekeres gezeigt, wie viel das Gesundheitspersonal leistet. „Die zukünftige Aufrechterhaltung dieser Leistungen wird aber nicht weiter ohne rasche Anpassung der Rahmenbedingungen möglich sein“, so Szekeres.
Konkret fordert die Ärztekammer mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und mehr Zeit für die ärztliche Ausbildung. „Das sind Forderungen, die andere Berufsgruppen im Spital für ihren Tätigkeitsbereich ebenso beanspruchen, und deswegen gehen wir den gemeinsamen Weg“, erklärt Gingold.
„Ball liegt bei der Politik“
Die Resolution der Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien zur Bürgerinitiative der „Offensive Gesundheit“ im Wortlaut:
„Wir, die Kurie angestellte Ärzte der Ärztekammer für Wien, begrüßen die kommende Bürgerinitiative der ‚Offensive Gesundheit‘ und schließen uns vollinhaltlich den darin aufgestellten Forderungen für Investitionen im Gesundheitsbereich an, insbesondere die Forderungen nach
- Investitionen für mehr ärztliches Personal
- Investitionen für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzt:innen
- Investitionen in die ärztliche Ausbildung
Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, unverzüglich die benötigten finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Anliegen der Bürgerinitiative der ‚Offensive Gesundheit‘ in die Tat umzusetzen und für ein nachhaltiges und zukunftsfittes Gesundheitssystem zu sorgen.“
Für Gingold liegt der Ball ganz klar bei der Politik, die „raschest“ reagieren müsse. „Die Pandemie hat die vielen Schwachstellen im Gesundheitssystem offenbart, wir können nach deren Ende nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir brauchen Reformen jetzt!“, so Gingold abschließend in Richtung Politik.