Homöopathie
Homöopathie

Handlungsbedarf nach Warnungen

Die Diskussion über komplementärmedizinische „Behandlungen“ flammt immer wieder auf. Auch die europäische Dachorganisation der einzelnen europäischen Akademien der Wissenschaften (EASAC) warnte bereits in ungewohnter Schärfe vor der Anwendung von Homöopathie durch Ärztinnen und Ärzte. Vor diesem Hintergrund hat die Wiener Ärztekammer die Österreichische Ärztekammer aufgefordert, das ÖÄK-Diplom „Homöopathie“ zukünftig nicht mehr zu vergeben.

red

Ein entsprechender Beschluss fiel kürzlich im Vorstand der Ärztekammer für Wien, wie die Wiener Ärztekammer mitteilte. Der Vorstand begründete sein Ansuchen mit der immer wieder aufflammenden Diskussion über komplementärmedizinische „Behandlungen“. Damit sei dringender Bedarf gegeben, „Schaden für das Ansehen der gesamten Ärzteschaft sowie für die Gesundheit des österreichischen Patientenkollektivs abzuwenden“. 

Bereits im Herbst 2017 warnte die EASAC, dass es keinen Nachweis über die Wirksamkeit der Behandlung mit Homöopathie gebe. Damals erklärte sie in einer Stellungnahme, es sei „ … sehr wichtig, Patienten darüber aufzuklären, dass es keinen wissenschaftlich fundierten und reproduzierbaren Hinweis dafür gebe, dass homöopathische Produkte bei irgendeiner Erkrankung wirksam seien“. Die Forschenden wiesen darauf hin, dass „alle angeblich gezeigten Effekte der Homöopathie jenseits des Placeboeffekts auf schlechtes Studien-Design, Zufallsvariation oder Publikations-Bias zurückzuführen sind“.

 
© medinlive | 20.04.2024 | Link: https://app.medinlive.at/index.php/gesundheitspolitik/handlungsbedarf-nach-warnungen