Zwölf Jahre Syrien-Krieg - Caritas: 90 Prozent unter Armutsgrenze
Zur weiteren Hilfe für das von mittlerweile zwölf Jahren Krieg und nun auch von dem verheerenden Erdbeben getroffene Syrien hat die Caritas der Erzdiözese Salzburg aufgerufen. Die Hoffnung sei dort derzeit die knappste Ressource, geht aus einer Aussendung der vom Dienstag hervor. Hilfeleistungen seien in dieser Situation eine wichtige Unterstützung. „Geben wir Hoffnung!“, appellierte Caritas-Direktor Johannes Dines laut Kathpress.
Schon vor dem Erdbeben lebten in Syrien neun von zehn Menschen unter der Armutsgrenze, erinnert die kirchliche Hilfsorganisation. 90 Prozent der Menschen hätten keinen Zugang zu Grundversorgung. 12 Millionen Menschen seien von Ernährungsunsicherheit betroffen, zudem sei auch ein Drittel der Schulen beschädigt oder zerstört. Insgesamt 3,6 Millionen Kinder in Syrien könnten nicht die Schule besuchen oder seien gefährdet, aus dem Schulsystem zu fallen - beispielsweise, weil sie arbeiten müssen, um die Eltern zu unterstützen oder weil der Schulbus einfach nicht leistbar ist.
In der Caritas-Aussendung wird verwiesen auf Berichte von Syrern vor Ort, die vor dem Beben schon erklärt hatten, angesichts der anhaltend schweren Krise ihres Landes und persönlicher Schicksalsschläge wie etwa Krankheiten in der Familie suche man die Hoffnung „in jedem kleinen Detail um uns herum“ und zähle darauf, dass eine bessere Zukunft komme. Das Erdbeben vom 5. Februar und die vielen Nachbeben habe neben der akuten Notsituation auch zu einer großen Niedergeschlagenheit, Traurigkeit und Verzweiflung der Bevölkerung geführt. Schlaf sei fast unmöglich, psychische Unterstützung dringend notwendig.
Durch die Naturkatastrophe habe sich die Situation noch deutlich verschlimmert. 6.000 Syrer kamen ums Leben, Zehntausende verletzt, 8,8 Millionen sind insgesamt von den Folgen des Erdbebens betroffen, hatte erst am Wochenende der Auslandshilfe-Generalsekretär der Caritas Österreich, Andreas Knapp, Bilanz gezogen.