Personalia
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Stefan Kiechl wird neuer Direktor an der Innsbrucker Neurologie

Der gebürtige Innsbrucker wird mit 1. Oktober den Lehrstuhl für Neurologie an der Innsbrucker Universitäts-Klinik übernehmen, er wurde auch zum neuen Direktor der Universitäts-Klinik berufen. Der 54-jährige, der sich vor allem als Teamplayer begreift, will u.a. das breite Spektrum der dortigen Neurologie in der Spitzenmedizin stärken.

red/ek

Kiechl steht dabei unter anderem für die epidemiologische und experimentelle Erforschung der Gefäßalterung und nicht zuletzt für die Akuttherapie des Schlaganfalls. An dieser Ausrichtung seines Forschungsinteresses wird sich auch ab 1. Oktober 2019 nichts Grundlegendes ändern. Als Direktor der Universitäts-Klinik für Neurologie wird der Innsbrucker Mediziner aber künftig um alle neurologischen Fachbereiche gleichermaßen „und mit Nachdruck“ bemüht sein. „Die Fokussierung auf die bewährten wissenschaftlichen Hauptschwerpunkte Bewegungsstörungen, Schlaganfall, Schlafmedizin, Intensivneurologie und Neuroimmunologie soll beibehalten bleiben. In einigen Bereichen wie z.B. Demenz, Autonome Funktionsstörungen, Kopfschmerz oder Neurorehabilitation möchte ich das vorhandene Potenzial weiter ausbauen und neue Akzente setzen“, umschreibt Kiechl die Ziele für seine Klinik.

„Dieses positive und prosperierende Arbeitsklima, das sich unter meinem Vorgänger Werner Poewe entwickelt hat, aufrecht zu erhalten und die Leistungsstärke der Neurologie zu festigen und weiterauszubauen, sind vorrangige Ziele in meiner Funktion als Klinikdirektor“, betont Stefan Kiechl, der sich vor allem als Teamplayer sieht, dem es wichtig ist „für die einzelnen neurologischen Arbeitsgruppen bestmögliche Arbeits- und Forschungsbedingungen zu schaffen“. Dass ihm nicht nur das wissenschaftliche Arbeiten, sondern auch das Management translationaler Forschung und Entwicklung liegt, wird auch für die Führung einer Universitätsklinik ein großer Vorteil sein. Stefan Kiechl holte nach der Etablierung des inzwischen erfolgreich abgeschlossenen K-Projekts VASCage auch das neue COMET-Zentrum VASCage – das einzige im europäischen Raum, das die Kombination von Gefäßalterung und Schlaganfall im Visier hat – nach Tirol. 

Zur Person

Stefan Kiechl absolvierte nach der Matura an der Universität Innsbruck  das Medizin-Studium, das er 1990 mit Auszeichnung abschloss. Nach der Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie und einer postgraduellen Weiterbildung in Epidemiologie und Biostatistik habilitierte sich Kiechl im Jahr 2000 an der Universität Innsbruck mit dem Thema „Natural course of carotid atherosclerosis: implications for the prevention of ischemic stroke“. Seitdem leitet Kiechl gemeinsam mit Johann Willeit die Schlaganfalleinheit und Neurovaskuläre Arbeitsgruppe an der Medizinischen Universität Innsbruck. Die Etablierung des  Tiroler Schlaganfallpfades, dessen Impact auf die Verbesserung der Gesundheitsversorgung auch im Fachjournal The Lancet Neurology hervorgehoben wurde, war neben seinen wissenschaftlichen Beiträge zur Entstehung, Prävention und Behandlung von Gefäßerkrankungen ausschlaggebend für die Zuerkennung renommierter Auszeichnungen wie dem Tiroler Wissenschaftspreis, dem ESO Research Excellence Award oder die zweimalige Nominierung für den Wittgenstein Preis und schließlich auch die Nennung auf der renommierten Liste der Highly Cited Researchers 2018.

Im vergangenen Jahr erhielt Kiechl auch den „Outstanding Reviewer Award Stroke“ der American Heart Association, mit dem jährlich die zehn besten Reviewer ausgezeichnet werden. Unter seinen 330 Publikationen finden sich etwa die Arbeit zur lebensverlängernden Wirkung von spermidinreicher Ernährung, jene zur Bedeutung der angeborenen Immunität in der Arteriosklerose (NEJM) oder die Publikation in Nature Medicine zur maßgeblichen Rolle des Proteins RANKL bei der Entstehung der Stoffwechselerkrankung Diabetes Mellitus Typ 2. Stefan Kiechl ist derzeit Präsident der Österreichischen Schlaganfallgesellschaft, Mitglied der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie, der Europäischen und der Welt-Schlaganfallgesellschaft und Editorialist zahlreicher renommierter Wissenschaftsjournale wie Lancet, JACC oder Circulation. Eine weitere Optimierung der studentischen Lehre u.a. im KPJ ist ein deklariertes Ziel von Kiechl, der verheiratet und Vater zweier Töchter ist.

Stefan Kiechl (li.) und Rektor W. Wolfgang Fleischhacker.
Stefan Kiechl (li.) und Rektor W. Wolfgang Fleischhacker bei der Vertragsunterzeichnung.
Medizinische Universität Innsbruck
 
© medinlive | 19.04.2024 | Link: https://app.medinlive.at/index.php/gesellschaft/stefan-kiechl-wird-neuer-direktor-der-innsbrucker-neurologie