Niedergelassene Ärzt:innen

Ärztekammer startet Kampagne für mehr Anerkennung

Die Ärztekammer (ÖÄK) will mit einer neuen Informationskampagne die Leistungen der niedergelassenen Ärzt:innen sichtbarer machen. ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart sagte am Dienstag bei der Präsentation, die Kampagne solle „Beruhigung und Sicherheit verbreiten und anbieten“. In den kommenden Tagen will die Ärztekammer diese Botschaften auf verschiedenen Kanälen verbreiten.

red/Agenturen

Im ORF werde es vor der Sendung „Bundesland heute“ regionalspezifisch gestaltete Spots geben. Zusätzlich seien Inserate in verschiedenen Zeitungen und auf Social Media geplant. Die Kampagne läuft unter dem Titel „Meine Gesundheit beginnt bei meiner Ärztin, bei meinem Arzt. Und nirgendwo sonst“. Diese Ärzt:innen würden täglich 400.000 Menschen behandeln, Vorsorgeuntersuchungen durchführen, seien gut ausgebildet und wohnortnah, so Steinhart: „Die Hoffnung ist, dass die Informationen auch von den Systempartnern angenommen werden.“

„Politik und Sozialversicherungen haben offensichtlich verlernt, Anerkennung und Wertschätzung zu zeigen“, sagte Edgar Wutscher, Vizepräsident der ÖÄK. Stolz sei er auf das hohe Vertrauen in der Bevölkerung.

„Das Problem ist unser Gegenüber“

Wutscher bezog sich dabei auf eine Umfrage der Statistik Austria, wonach 90 Prozent der Menschen in Österreich zufrieden mit ihren Allgemeinmedizinern und Fachärzten seien. „Der Hausarzt kennt Sie jahrelang, das ist ein großer Vorteil für Patient:innen“, so der Obmann der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte. Die aktuelle Kampagne solle „positiv präsentieren, was geleistet werde“, sagte Wutscher, teilte dann aber auch aus: „Das Problem ist unser Gegenüber.“

Den Systempartnern, allen voran die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK), warf der Vizepräsident einen „schlechten Umgang“ mit der Ärztekammer vor. Es würden falsche Zahlen genannt und Wahlärzte „verleumdet“, beklagte Wutscher. Für ihn stelle sich daher die Frage: „Wie sollen wir den jungen Ärzt:innen die Motivation geben, ins Kassensystem zu gehen?“ Derzeit finde die Kommunikation hauptsächlich über Briefe statt, „man muss wieder anfangen, zu reden“.

 

Johannes Steinhart (ÖÄK-Präsident ) und Edgar Wutscher (Vizepräsident der ÖÄK)
Johannes Steinhart (ÖÄK-Präsident ) und Edgar Wutscher (Vizepräsident der ÖÄK) stellten die neue Kamapgne vor, die "Beruhigung und Sicherheit verbreiten und anbieten“ soll.
ÖÄK/Bernhard Noll