Pflege

Hilfswerk warnt vor eklatantem Mangel

Die Organisation hat ein umfassendes Papier zur Reform der Pflege und Betreuung verfasst. Die Pensionierungswelle der kommenden Jahre wird die Lage nochmals verschärfen.

 

red

„Eine Regionalisierung der Mangelberufsliste wäre für die Pflege in Österreich enorm wichtig und dringend nötig“, sagt Elisabeth Anselm, Geschäftsführerin des Hilfswerk Österreich. „Wir haben in den Pflegeberufen einen derartigen Mangel in Österreich, dass wir nicht nur höchste Anstrengungen in eine zielführende Informations- und Ausbildungsoffensive sowie die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Arbeit investieren müssen, wir müssen auch qualifizierten und interessierten Fachkräften aus dem Ausland vermehrt die Möglichkeit eröffnen, in Österreich zu arbeiten“, meint Anselm. Die Geschäftsführerin des Hilfswerks weist außerdem darauf hin, dass in den nächsten Jahren eine Pensionierungswelle im Bereich der Pflegegeberufe Platz greifen wird, was bei gleichzeitig massiv steigendem Bedarf an Pflege die Lage weiter verschärfen wird.

Das Hilfswerk hat ein umfassendes Papier zur Reform der Pflege und Betreuung in Österreich verfasst. Darin wird insbesondere das Thema Personal ausführlich behandelt. Der Bogen der Vorschläge reicht von gezielten Maßnahmen im Bereich der Ausbildung bis hin zu konkreten Vorschlägen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Sektor. „Wir fordern in unserem Reformprogramm aber natürlich auch die Regionalisierung der Mangelberufsliste. Denn was hilft es uns bzw. den Menschen, die Pflege benötigen, wenn wir beispielsweise in Salzburg dringend eine Diplomierte Pflegekräfte benötigen, aber die österreichische Durchschnittsrechnung einen Faktor auswirft, der selbige nicht als Mangelberuf indiziert?“, fragt Anselm. Und weiter: „Auch über eine Erweiterung in Richtung Pflegehilfe bzw. Pflegeassistenz müsste man dringend reden.“ Anselm hofft, dass der Nationalrat in seinen einschlägigen Beratungen zu guten und zielführenden Ergebnissen kommt, denn: „Wir werden diese Menschen dringend brauchen, um gute Pflege in Österreich flächendeckend sicher stellen zu können.“

 

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Die Arbeitsbedingungen sind laut Österreichischem Gewerkschaftsbund das größte Problem des Pflegeberufs. Erst danach kämen die fehlende Wertschätzung seitens der Gesellschaft sowie die Bezahlung.
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