Wiens Gastpatienten-Regelung

Niederösterreichs Ärztekammer fordert Runden Tisch

Angesichts der Anordnung, dass an Wiener Spitälern nur noch in Ausnahmefällen Gastpatienten aus anderen Bundesländern behandelt werden dürfen, fordert die Niederösterreichische Ärztekammer einen Runden Tisch. „Diese künstlichen Mauern zwischen der Bundeshauptstadt und den übrigen Bundesländern laufen allen Bestrebungen nach einer zukunftsweisenden und modernen Versorgung entgegen“, sagte Harald Schlögel, Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer am Donnerstag.

red/Agenturen

„Wir laden daher die zuständigen Vertreter aus Wien, dem Burgenland und Niederösterreich zu einem lösungsorientierten Gespräch an einen Runden Tisch“, lautet in einer Aussendung das Angebot Schlögls. Dass es um diese Jahreszeit wie jedes Jahr zu Engpässen in der Versorgung kommt, ist für ihn nichts Neues. Schlögel kann daher die Aufregung in Wien nicht nachvollziehen: „In den kälteren Monaten gibt es wie jedes Jahr vermehrt virale Infekte, da kann es leicht passieren, dass die personellen Ressourcen knapp werden.“ Statt zu verunsichern, sollten die Länder eine bundesweit einheitliche Regelung finden und den Zusammenhalt dadurch stärken, appellierte der Präsident der niederösterreichischen Ärztekammer.

Der Wiener Gesundheitsverbund hatte vorige Woche in einem Schreiben an die ärztlichen Direktoren der Krankenhäuser angeordnet, dass Gastpatienten aus anderen Bundesländern in Wiens Spitälern nur noch in Akutfällen oder für Behandlungen, die nur in Wien angeboten werden, versorgt werden sollen. Alle andere Patienten sollen an ihre Heimatbundesländer verwiesen werden. Hintergrund dürfte die aktuelle Welle aus Grippe und grippalen Infekten sein, die zu massiven Personalfällen führt, wodurch etliche Stationen in den Wiener Spitälern geschlossen sind. Dazu kommt der permanente Mangel an Pflegekräften.