ELGA

ÖÄK rät niedergelassenen Ärzten von Verwendung ab

Die Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) hat wiederholt scharfe Kritik an der Elektronische Gesundheitsakte (ELGA) geübt. In einer Aussendung von Freitag rät die Kammer Ärztinnen und Ärzten von der Verwendung des fehlerhaften Systems ab. ELGA müsse „in ihrer derzeitigen Form gestoppt und neu aufgesetzt werden“, fordert Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte am Freitag per OTS. 

ct

„Die aktuelle Situation von ELGA zeigt, dass unsere Bedenken berechtigt sind und unsere Forderungen weiter aufrecht bleiben müssen“, so Steinhart weiter. Ärztinnen und Ärzte könnten nicht mit einem System arbeiten, das nur teilweise oder gar nicht funktioniert, betonte Steinhart. „Unsere Ordinationen müssen zu 100 Prozent serviciert werden. Wir sind in keiner Weise gegen technische Hilfsmittel, aber diese müssen verlässlich sein wie unsere medizinischen Instrumente.“ Auch mit einem EKG könne man nicht arbeiten, wenn dieses nur zu 90 Prozent verlässlich sei, gibt der ÖÄK-Vizepräsident zu bedenken.

„Die Bundeskurie hat sich über den aktuellen ELGA-Stand beraten und dabei die Beobachtungen der vergangenen 15 Jahre einfließen lassen. Wir bedauern, dass sich unsere Bedenken bestätigt haben, aber wir müssen uns für ein ELGA-Moratorium aussprechen. Solange die 47 Punkte der e-Befund-Taskforce nicht zur Gänze aufgearbeitet und fehlerfrei umgesetzt sind und das Ergebnis von uns abgenommen ist, raten wir Ärztinnen und Ärzten von der ELGA-Verwendung ab“, sagt Steinhart.

Steinhart
Johannes Steinhart, Ärztekammer-Vize und Obmann der Kurie niedergelassener Ärzte: „Die ÖGK nimmt ihre Kernaufgabe, für eine vorausblickende Gesundheitsversorgung in Österreich zu sorgen, nicht wahr.“
Bernhard Noll