Pflege

Rekordwerte bei Krankenständen

In Deutschland klettern die Krankenstände in der Pflege auf neue Höchststände. Zwischen 2012 und 2022 stieg der Krankenstand in der Branche um 40 Prozent an, wie die Techniker Krankenkasse (TK) am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Pflegekräfte fehlten im Schnitt 28,8 Tage und damit 57 Prozent länger als alle bei der TK versicherten Beschäftigten.

red/Agenturen

Zu den häufigsten Gründen bei den Pflegekräften zählten mit jeweils 5,8 Tagen psychische Erkrankungen und Atemwegserkrankungen. Insbesondere letztere stiegen im Vergleich zum Vorjahr stark an. Pflegekräfte fielen im Schnitt 2,3 Tage aus diesem Grund aus. Aber auch in anderen Berufsgruppen nahmen die Fehltage wegen Atemwegserkrankungen zu.

Wegen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren Pflegekräfte im Schnitt 4,9 Tage krank geschrieben. Altenpflegekräfte waren durchschnittlich viereinhalb Tage länger krank als Krankenpflegekräfte.

„Der aktuelle Rekordwert verdeutlicht einmal mehr, wie stark diese Berufsgruppe belastet ist“, erklärte Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK. Nur wer selbst gesund sei, könne andere pflegen. Die Krankenkasse forderte bessere Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte. „Nur mit den notwendigen Reformen im Krankenhaus- und Pflegebereich kann eine echte Entlastung bewirkt werden“, fügte Ballast hinzu.

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