Dies sind die wichtigsten Befunde der am Dienstag veröffentlichten Qualitätsmessung des nationalen Vereins für Qualitätsentwicklung in Spitälern und Kliniken (ANQ). 103 Kliniken der Erwachsenenpsychiatrie und 31 Kliniken der Kinder- und Jugendpsychiatrie nahmen teil.
Ausgewertet hat der ANQ Daten von 83‘067 stationär behandelten erwachsenen Patientinnen und Patienten sowie von 4566 Kindern und Jugendlichen. Damit hätten die Fallzahlen „gegenüber dem Vorjahr stark zugenommen“, heisst es in der Mitteilung.
Es gelinge jedoch im Rahmen einer Behandlung meist, die Belastung der Patienten durch die Symptome deutlich zu senken. Insgesamt sei die Behandlungsqualität in Schweizer Psychiatriekliniken hoch.
9,6 Prozent mit Freiheitseinschränkungen
Gemäß den Angaben ist bei den erwachsenen Patientinnen und Patienten der Anteil der Fälle mit mindestens einer freiheitsbeschränkenden zum achten Mal landesweite Messergebnisse zur Symptombelastung und zum siebten Mal zum Einsatz von freiheitsbeschränkenden Maßnahme während der Behandlung um 0,9 Prozentpunkte auf 9,6 Prozent gestiegen. Gründe dafür sind eine höhere Anzahl von betroffenen Fällen an einzelnen großen Standorten, die bessere Datenqualität und nicht gesondert ausgewertete pandemiebedingte Isolationen.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie ging die Zahl der freiheitsbeschränkenden Maßnahmen weiter zurück. Der Anteil der Fälle sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkt auf 6,8 Prozent. Kliniken der Erwachsenenpsychiatrie erfassen seit 1. Juli 2012 Daten zu den vom ANQ vorgegebenen Qualitätsindikatoren. Die erhobenen Daten werden vergleichend ausgewertet und den Kliniken in Form von nationalen und klinikspezifischen Berichten zugestellt.
Basierend auf dem nationalen Vergleichsbericht zum Messjahr 2021 wurden im Jahr 2022 zum achten Mal landesweite Messergebnisse zur Symptombelastung und zum siebten Mal zum Einsatz von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen publiziert.