Universität Genf

Klimakrise könnte Ozeane für einige Lebewesen unbewohnbar machen

Durch die Analyse von Sedimenten aus der Zeit einer Klimaerwärmung vor 56 Millionen Jahren hat ein Team der Universität Genf ein beunruhigendes Szenario aufgedeckt: Die zunehmende Intensität der Niederschläge könnte den Ozean für einige Lebewesen unbewohnbar machen. Das schreibt die Universität Genf in einer Mitteilung vom Donnerstag.

red/Agenturen

Vor 56 Millionen Jahren erlebte die Erde eine der stärksten und schnellsten Klimaerwärmungen ihrer Geschichte: das Paläozän/Eozän-Temperaturmaximum (PETM). Innerhalb von 5.000 Jahren stiegen die globalen Temperaturen um fünf bis acht Grad an. Die Erwärmung hielt sich rund 200.000 Jahre und führte zum Aussterben zahlreicher Lebewesen im Meer und an Land.

Als Ursache für diese Klimaerwärmung wird ein starker Anstieg der Treibhausgase CO2 und Methan vermutet. Der Ursprung dieser Prozesse ist noch umstritten. Verantwortlich dafür könnten die Auswirkungen eines Meteoriten oder intensive vulkanischer Aktivitäten in den Tiefen des Nordatlantiks gewesen sein.

Viele Ähnlichkeiten zwischen PETM und der Jetztzeit

Aufgrund der vielen Ähnlichkeiten zwischen dem PETM und der gegenwärtigen Erwärmung wurden die geologischen Überreste dieser Periode von Wissenschafterinnen und Wissenschafter genau untersucht. Dafür analysierten sie einen 543 Meter langen Bohrkern, der aus einer Tiefe von über acht Kilometern im Golf von Mexiko entnommen wurde. Der Kern enthält eine 180 Meter dicke PETM-Sedimentschicht und ist damit das weltweit vollständigste geologische „Archiv“ dieses Zeitraums.

Aus dem Bohrkern lasen die Forscher:innen, dass es in diesem Zeitraum nicht zu einem Anstieg der jährlichen Niederschlagsmenge kam, sondern zu einer Zunahme der Saisonalität und der Intensität der Niederschläge. „Dies hatte zur Folge, dass die Mobilität der Flussrinnen - also der tiefsten Bereiche eines Flusses - intensiviert wurde, wodurch große Mengen an Flusston, der in den angrenzenden Schwemmebenen abgelagert wurde, bis in die Tiefen des Ozeans transportiert wurden“, sagte Umweltwissenschaftler Lucas Vimpere in der Mitteilung der Hochschule.

Dies habe zu einer erhöhten Trübung der Ozeane geführt, die für Meereslebewesen, insbesondere Korallen, schädlich ist. Dieses Szenario könnte sich heute wiederholen, so die Forscher:innen.

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