Ein Team um Simon Hippenmeyer vom Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg untersuchte die Rolle von PRC2 in der Gehirnentwicklung von Mäusen. Zuvor war schon bekannt, dass PRC2 essenziell dafür ist. Ohne diesen Regie-Apparat werden falsche Anweisungen vom Erbgut abgelesen, die Großhirnrinde bleibt viel zu schmächtig und die Tiere sterben in frühen Entwicklungsstadien.
Viel zu kleine Gehirne
Die Klosterneuburger Forscher schalteten PRC2 in einzelnen Hirnstammzellen aus, oder im ganzen Gewebe ringsum. Auf die Entwicklung von Neuronen hatte das Fehlen von PRC2 in einzelnen Stammzellen keinen entscheidenden Einfluss: Diese Zellen wurden „in normaler Menge“ ausgebildet, auch wenn sie selbst kein funktionierendes PRC2 hatten. Es endete aber fatal, wenn PRC2 im gesamten Umfeld absent war. Dann war die Zahl der Nervenzellen auf die Hälfte reduziert, erklärten sie in einer Aussendung. Die betroffenen Tiere hatten dadurch eine „dramatische Mikrozephalie“, also viel zu kleine Gehirne.
Damit die Assistenten-Zellen gedeihen und überleben, muss PRC2 jedoch in jeder einzelnen Stammzelle das Geschehen lenken. „Wenn PRC2 in einer Stammzelle verloren geht, entwickeln sich die Astrozyten nicht richtig“, so die Forscher. Für deren Ausbildung ist also jeweils ein „eigenes“ PRC2 vonnöten.