Operation ohne sichtbare Narbe am Hals

Die transorale Schilddrüsenchirurgie wurde in Asien entwickelt, um eine minimal-invasive Operation ohne Schnitt am Hals durchführen zu können. Die Schnitte werden an der Innenseite der Unterlippe (Mundschleimhaut) gesetzt und die Drüse mittels Kameramethode entfernt. Die wenige Millimeter langen Operationswunden an der Schleimhaut heilen in der Regel schnell ab.

red

Philipp Riss und Christian Scheuba von der Universitätsklinik für Chirurgie des AKH Wien und der MedUni Wien machten sich mit dieser Operationsmethode durch Hospitationen, u.a. beim Erfinder der Methode in Bangkok, und bei zahlreichen Operationskursen vertraut.

Seit 2018 wird diese Operation nun auch am AKH Wien angeboten. „Wichtig ist, dass die Operationen mit den gleichen hohen Qualitätsstandards wie bei der konventionellen, offenen Chirurgie durchgeführt werden“, sagt Philipp Riss – er ist auch im Vorstand von EUROCRINE. Diese Gesellschaft ermöglicht es endokrinen Chirurgen, im Rahmen eines europaweiten Qualitätssicherungs-Projektes ihre Komplikationsraten in Echtzeit mit jenen anderer Zentren zu vergleichen und schnell gegenzulenken, falls Problemfelder erkannt werden.

Früher wurde die Operation über einen langen, so genannten Kocher´schen Kragenschnitt durchgeführt. In den letzten Jahren konnte die offene Operationstechnik jedoch soweit verfeinert werden, dass Schnitte unter drei bis vier cm die Regel sind. Durch die Schwerpunktsetzung in endokriner Chirurgie war das AKH Wien/MedUni Wien österreichweit einer der Vorreiter für die moderne Chirurgie der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse und der Nebenniere.

Die Nachfrage nach der Schilddrüsenentfernung mittels Schlüssellochchirurgie besteht aber nicht nur bei Patienten und Patientinnen. Auf Grund der steigenden Beliebtheit dieser OP-Methode gibt es Bedarf nach einem Angebot an Operationskursen, um Chirurgen in dieser Methode auszubilden. Im September wird daher der erste OP- Kurs im deutschsprachigen Raum vom Team am AKH Wien veranstaltet.

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Schilddrüse
Das AKH hatte in den letzten Jahren u.a. eine Schwerpunktsetzung in endokriner Chirurgie, zB. bei der Schilddrüse.
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