Wissenschaft

ABCSG Pressekonferenz
Onkologie

Österreichische Brustkrebs-Studie setzt neuen Behandlungsstandard

Brustkrebs ist die weltweit häufigste Krebserkrankung der Frau, in Österreich kommen jährlich 5.500 neue Patientinnen dazu. 70 Prozent der Fälle macht eine Krebsart aus, die vor allem Frauen nach der Menopause betrifft und mit einer nebenwirkungsreichen Hormontherapie behandelt wird. Die optimale Behandlungsdauer sei dabei jedoch kürzer als bisher angenommen, heißt es nun in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie österreichischer Krebsforscher mit 3.484 Teilnehmerinnen.

Stefan Kiechl
Interview Schlaganfall

„Die Risikovoraussage wird sich deutlich verbessern"

Jährlich erleiden ungefähr 25.000 Österreicher einen Schlaganfall, nach Herzkreislauferkrankungen und Krebserkrankungen ist der Schlaganfall die dritthäufigste Todesursache in Österreich: Bei Frauen gehen rund 1,9 Prozent der Todesfälle auf einen Schlaganfall zurück, bei Männern sind es rund 1,4 Prozent. Der Neurologe Stefan Kiechl ist unter anderem wissenschaftlicher Leiter am VASCage, das Gefäßalterung und Schlaganfall im Fokus hat. Im medinlive-Interview skizziert er den aktuellen Forschungsstand, die dramatische Entwicklung bei der Akuttherapie und das Thema Prävention bei der Arteriosklerose, Stichwort chronische Entzündungen.

Studie: SARS-CoV-2-Mutationen können die Immunüberwachung von menschlichen T-Killerzellen erschweren 

Die körpereigene Immunantwort spielt beim Verlauf einer SARS-CoV-2 Infektion eine entscheidende Rolle. Neben den Antikörpern sind auch sogenannte T-Killerzellen dafür verantwortlich, Viren im Körper aufzuspüren und unschädlich zu machen. Forscher zeigten nun in einer Studie, dass SARS-CoV-2 sich durch bestimmte Mutationen für die Immunantwort durch T-Killerzellen unerkennbar machen kann. 

Wiedermann-Schmidt
Interview Corona-Impfstoff

„Als medizinischer Mensch sollte man mit gutem Beispiel vorangehen“

Ursula Wiedermann-Schmidt ist Professorin für Vakzinologie und Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien. Im Gespräch mit medinlive erklärt sie die verschiedenen Ansätze bei der Impfung gegen Corona, welche Anforderungen an den Impfstoff gestellt werden, wie es zu der schnellen Zulassung kommen konnte und warum noch viel Aufklärungsarbeit notwendig, es dennoch aber eine hoffnungsvolle Situation ist.

(Kathrin McEwen)
Wolf Singer
Neurowissenschaften

Menschliches Gehirn orchestriert ohne Dirigent

Während die Hirnforschung vieles über die Funktionsweisen von Nervenzellen zu Tage gebracht hat, tappen Forscher bei einem wesentlichen Thema noch im Dunklen: Nämlich, wie sich das Neuronennetzwerk organisiert. Dabei befasst sich die Hirnforschung immer intensiver mit Phänomenen, die in die Philosophie greifen und damit das Menschenbild ins Wanken bringen.

medikamente
Coronavirus

Status Quo medikamentöser Therapie-Ansätze

Während Wissenschafter aller Nationen und die Pharmaindustrie nach Ansätzen für Covid-19-Therapien Ausschau halten, liegen zu allen potenziellen Medikamenten bisher nur sehr beschränkte wissenschaftliche Daten vor. Große Hoffnung wird in bekannte Arzneimittel gesetzt, die ursprünglich gegen Ebola, Malaria, HIV, den Grippevirus oder SARS und MERS entwickelt wurden.

Querschnitt eines vollständigen zerebralen Organoids © IMBA / Madeline Lancaster
Hirnforschung

Künstliche Gehirnmodelle mit großem Potenzial

Mit den Werkzeugen der Biotechnologie können die Forscher am Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (IMBA) menschliche Entwicklungsstörungen abbilden. Dafür züchten sie künstliche Hirnstrukturen. Die sogenannten Gehirn-Organoide liefern wertvolle Ansätze für das Verständnis und die Behandlung neurologischer Erkrankungen. 

JuergenKnoblich_(c)IMBASandra
Organoide

Stammzellen-Pionier sieht Pflicht, sich ethischen Fragen zu stellen

Mit seinen Gehirn-Organoiden gelang Jürgen Knoblich ein wissenschaftlicher Durchbruch. Die in seinem Labor in Wien entwickelte Technologie wird weltweit angewandt und ermöglicht es, neurologische Krankheiten am menschlichen Gewebe zu erforschen. Im Gespräch mit „medinlive“ schildert der Stammzellen-Pionier den Status quo und Potenzial der Organoid-Forschung und gibt Einblick in die ethische Debatte.

(Claudia Tschabuschnig)
Futuristisch

Das waren die medizinischen Durchbrüche 2019

Wiederbelebte Schweinehirne, die erste „personalisierte“ Behandlung einer genetischen Krankheit oder ein Virencocktail als Lebensretter; das vergangene Jahr war durch viele medizinische Durchbrüche gekennzeichnet, eine Rückschau.

Applikationen „Flo“

Wenn Gesundheits-Apps falsche Diagnosen stellen

Rund 30 Millionen Nutzerinnen weltweit verfolgen mit der Gesundheits-Applikation „Flo“ ihren Menstruationszyklus. Die Software hat kürzlich ein Gesundheitstool eingeführt, das Frauen darüber informiert, ob ihr unregelmäßiger Zyklus symptomatisch für eine hormonelle Störung sein kann, die Diagnose wird allerdings ohne klinischen Studien gestellt.

Tabletten Blister
Personalisierte Medizin

Forscher entwickelten ein Medikament zur Behandlung eines einzigen Patienten

In den USA ist ein Medikament entwickelt worden, um nur eine einzige Patientin zu behandeln. Das Mädchen leidet an einer besonderen Form des Batten-Syndroms. Der Fall verschiebt die Grenzen der personalisierten Therapie und wirft wissenschaftliche, finanzielle und ethische Fragen auf.

Schlaganfall

Neue Fragestellungen bei der Katheterbehandlung

Ist die Katheterbehandlung auch bei größeren und späteren Schlaganfällen effektiv? Diese Frage will das Forschungsprojekt TENSION beantworten. Elke Gizewski, Direktorin der Innsbrucker Universitäts-Klinik für Neuroradiologie, ist in Österreich für die Koordination dieser großangelegten, klinischen Studie zuständig.

Verbrennung, Luftschadstoffe, Fabriksrauchfänge
Studie

Luftverschmutzung verschlechtert Lungenfunktion und fördert COPD

Luftverschmutzung beschleunigt die Alterung der Lunge und erhöht das Risiko einer chronischen Lungenerkrankung – so das Ergebnis einer Querschnittstudie des McGill University Health Centre in Montreal. Einmal mehr wird damit deutlich, wie schädlich die weltweite Luftverschmutzung für die Gesundheit ist.

Prostata
Studie

Hormontherapie bei Prostatakrebs erhöht Demenzrisiko

Die Androgendeprivationstherapie (ADT) ist bei Prostatakrebs mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer und andere Formen der Demenz verbunden, wie eine neue Studie ergab, so ein Bericht der Online-Ausgabe der „New York Times“ von Mittwoch.

E-Health

Medizinstudierende im deutschen Gießen lernen mit Virtu­al-Reality-Brillen

In der Justus-Liebig-Universität im deutschen Gießen (JLU) können Studierende rheumatischen und osteolo­gischen Erkrankungen unter Einsatz von Virtual-Reality-(VR)-Brillen erkennen, wie „aerzteblatt.de“, die Online-Ausgabe des deutschen Ärzteblatts, am Dienstag berichtete.

Messgerät Augenarzt Hände
Britische Umfrage

Rauchen unterschätzter Risikofaktor für Augenlicht

Tabakrauch kann eine Reihe von Augenerkrankungen verursachen. Trotz klaren Zusammenhangs wissen nur wenige Briten, dass Rauchen zu Blindheit führen kann, wie eine Umfrage vom Verband britischer Augenoptiker (AOP) ergab.